Deutsche Eishockey Liga Der Ton wird rauer bei der Düsseldorfer EG

Nach der dritten Niederlage in Folge herrscht erstmals in dieser Eishockey-Saison schlechte Laune in Düsseldorf. Am Freitag kommt Meister München.

Marco Nowak war am Donnerstag gründlich bedient.

Marco Nowak war am Donnerstag gründlich bedient.

Foto: ja/Birgit Häfner

So ein Jubiläum ist immer eine schöne Sache. Alte Weggefährten melden sich ebenso wie die Reporter aus dem ganzen Land, es gibt Gerahmtes und viel Applaus — sogar von den gegnerischen Fans. Patrick Köppchen war am Donnerstagabend dennoch weit davon entfernt, nach seinem 1000. Einsatz in der Deutschen Eishockey Liga in Partystimmung zu verfallen. Zu sehr ärgerte sich der Verteidiger über die 3:4-Niederlage der Düsseldorfer EG in Bremerhaven. Denn die war kein verschmerzbarer Ausrutscher, sie war die dritte in Folge.

Eine „Riesenscheiße“ sei das alles, sagte der gebürtige Berliner, wie es nur gebürtige Berliner können. Es gebe da „nichts schönzureden“, der DEG sollte jetzt „schon etwas einfallen für die nächsten Spiele“.

Köppchen war nicht der einzige, dessen Worte verhältnismäßig drastisch klangen. Bereits in der ersten Drittelpause am TV-Mikrofon nannte Verteidiger Marco Nowak den Auftritt der DEG „eine Frechheit“. Da stand es 1:3. Und auch wenn die Düsseldorfer noch zum 3:3 ausglichen, standen sie am Ende ohne Punkte da. Zum ersten Mal in dieser bislang so erfolgreichen Spielzeit gab es zwei glatte Niederlagen in Folge. Bereits am Sonntag gegen Straubing hatte es ein 1:3 gegeben, danach warf Trainer Harold Kreis seinen Mannen vor, nicht mit dem letzten Einsatz gespielt zu haben.

Tabellenmittelfeld rückt näher heran

Zwar hatte die DEG auch schon vor der aktuellen Schwächephase verloren. Aber die ersten beiden glatten Niederlagen der Saison hatten einen anderen Charakter. Da war ein unglückliches 3:4 in Wolfsburg, wo die DEG tonangebend war und sogar noch den Ausgleich erzielte — allerdings Sekundenbruchteile nach der Schlusssirene. Und dann gab es ein 3:6 in Iserlohn, wo zwar viel schief ging, was aber nicht an mangelnder Leidenschaft oder zu sorglosem Spiel lag.

Natürlich hatten die Düsseldorfer auch jetzt in Bremerhaven genügend Möglichkeiten, um zumindest einen Punkt zu holen, zur Wahrheit gehört aber auch, dass sie längst höher als 1:3 hätten zurückliegen können und das 2:3 aus dem Nichts fiel. Rechnet man die letzte Viertelstunde in Berlin, wo die DEG am Donnerstag eine 2:0-Führung verspielte, sowie das Straubing-Spiel hinzu, hat sie gerade ihren längsten Durchhänger nach der Sommerpause. Was einerseits zeigt, wie stark die Saison bislang war, andererseits lässt der die Teams aus dem Tabellenmittelfeld heranrücken.

Damit sich niemand ernsthafte Sorgen machen muss, dass die DEG ihren schönen Saisonstart verspielt, sollte schnell ein Sieg her. Doch das wird alles andere als einfach: Am Freitag (19.30 Uhr) kommt der Meister aus München in den Dome. Das wird noch mal ein großer Abend für Patrick Köppchen, er wird vor dem ersten Bully für sein 1000. Spiel geehrt. Vielleicht gibt es ja danach etwas zu feiern.

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