DEG setzt auf die Fans

Gegen die spielerisch stärkeren Eisbären benötigt die DEG von den Rängen jede Unterstützung.

Düsseldorf. Tiefe Enttäuschung sprach aus den Gesichtern, als die Spieler der Düsseldorfer EG am Ostermontag nach dem dritten Play-off-Finale um die Deutsche Eishockey-Meisterschaft 2009 den Weg aus der Berliner Arena am Ostbahnhof suchten. Nachdem sie der ICE 842 um 0.05 Uhr wieder nach Düsseldorf gebracht hatte, waren die Spieler mit den Gedanken bereits beim vierten Spiel.

Denn die Eisbären hatten ihnen fünf Eier ins Osternest gelegt und sie damit unter den Druck gesetzt, das vierte Duell am Mittwoch nun unbedingt gewinnen zu müssen. Erst dann steht die nächste Reise nach Berlin an - zum alles entscheidenden fünften Endspiel am Freitag an.

Trainer Harold Kreis weiß genau, wie er in dieser Situation mit seinen Spielern sprechen muss. Schließlich gewann der 50-Jährige 2006 mit dem HC Lugano und 2008 mit dem Züricher SC die Meisterschaft in der Schweiz. "Natürlich dürfen wir nicht zu locker aufs Eis gehen. Aber wir dürfen uns auch nicht so sehr von der Ausgangslage beeindrucken lassen, sonst verkrampfen wir."

Spielerisch hat der Titelverteidiger aus der Hauptstadt zwar gezeigt, dass er eine Klasse für sich ist, doch die DEG hat einen großen Trumpf in der Hinterhand: das Publikum. Der Rather Dome wird am Mittwoch randvoll gefüllt, und sofern der Hallenbetreiber mitspielt, vielleicht sogar ausverkauft sein. Bis auf wenige Restkarten gibt es nur noch die VIP-Plätze auf der Haupttribüne, die beim ersten Finale am vergangenen Samstag leider überwiegend verwaist blieben.

"Es wäre schön, wenn sich da mal jemand überwinden könnte, diese Tickets auch zu einem normalen Preis herauszugeben", sagte Manager Lance Nethery und ergänzte: "Denn eine ausverkaufte Arena würde uns nach vorne treiben."

Schon am Samstag war die Stimmung fantastisch. Ohrenbetäubende Anfeuerung verlieh den Mannen um Kapitän Daniel Kreutzer Flügel und machte mächtigen Eindruck auf das Team des ehemaligen DEG-Trainers Don Jackson. "Wenn die Zuschauer wieder so abgehen, haben wir eine echte Chance. Das überträgt sich auf die Eisfläche", sagt Kreutzer. Für den 29-Jährigen wäre es die Krönung der Karriere, den Meisterpokal nach 13 Jahren Abstinenz wieder in seine Geburtsstadt holen zu können.

Und auch Andy Hedlund möchte sich mit dem Titel verabschieden. Der Verteidiger, der nach Mannheim wechselt, will nach dem verlorenen Finale in der zweiten nordamerikanischen Liga mit Hershey 2007 nicht erneut als Verlierer in einem Endspiel vom Eis gehen. "Ich hatte eine schöne Zeit in Düsseldorf und werde noch einmal mein Bestes geben. Vor allen Dingen für die Fans. Sie haben es verdient", sagt der 30-Jährige.

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