DEG: Schleudersitz Trainerstuhl

13 Übungsleiter waren in 20 Jahren bei dem Traditionsclub unter Vertrag. Die meisten wurden entlassen.

DEG: Schleudersitz Trainerstuhl
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Düsseldorf. Der Trainerstuhl bei der Düsseldorfer EG ist ein wahrer Schleudersitz. In den letzten 20 Jahren hat der Traditions-club von der Brehmstraße nicht weniger als 13 Übungsleiter beschäftigt. Die meisten von ihnen wurden vorzeitig entlassen. Wie Christian Brittig, der zum Saisonende seinen Hut nehmen muss, trotz Vertrages bis 2015. Die Westdeutsche Zeitung blickt auf die Trainer-Historie der DEG zurück.

Drei Meisterschaften hatte Hans Zach mit der DEG von 1991 bis 1993 gewonnen, nach der Vizemeisterschaft im Jahr darauf scheiterte der Club in der Folgesaison bereits im Viertelfinale gegen Krefeld, trotzdem wurde der Vertrag mit dem Bad Tölzer danach bis 1997 verlängert. Zwei Wochen nach Saisonende folgte die Rolle rückwärts der Vorstandscrew um den damaligen Präsidenten Josef Klüh.

Zach wurde beurlaubt. Für ihn kam Hardy Nilsson und wurde 1996 mit der DEG Meister. Nach einer Niederlagenserie wurde dann der smarte Schwede im Oktober 1996 — trotz laufenden Vertrages — gefeuert. Die DEG hatte damit die zwei teuersten DEL-Trainer gemeinsam auf der Gehaltsliste und holte Zach zurück, weil die Schulden drückten. Zach musste seinen Job bis zum Vertragsende 1997 erfüllen. Das war’s denn auch.

Auf die teure Doppellösung Zach/Nilsson folgte Chris Valentine, der nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn seit 1996 als DEG-Jugendtrainer gearbeitet hatte.

Chris Valentine trainierte die DEG nur in der DEL-Saison 1997/1998. Danach zog sich der Club aus der höchsten Spielklasse zurück und Valentine wechselte aus freien Stücken zum EV Landshut. Oder Butch Goring, der Michael Komma im Oktober 2005 ablöste. Goring blieb bis zum Saisonende.

Den Folgevertrag über ein Jahr lehnte er ab, er hätte aber für zwei Jahre unterschrieben. Es folgte Don Jackson, der zwei Jahre später zu den Eisbären Berlin wechselte. Zwei Jahre blieb auch Jeff Tomlinson, um dann in Nürnberg wenige Monate später entlassen zu werden.

Es war ein Fehlgriff, den sich DEG-Manager Lance Nethery leistete, als er Slavomir Lener verpflichtet. Vom 13. Juni bis zum 4. November 2007 dauerte das Engagement des Tschechen, dann musste dieser gehen, und Manager Nethery übernahm das Traineramt bis zum Saisonende.

Im Jahr 2000 wurde Michael Komma Manager der Düsseldorfer EG, die nach zwei Jahren Zweitklassigkeit gerade in die DEL zurückgekehrt war. Trainer war Gerhard Brunner, den der Bad Tölzer im Oktober 2002 auf dieser Position ablöste. Der Trainer—Manager blieb bis Oktober 2005 und wurde dann beurlaubt. Komma ist damit der Coach, der in der DEL für die DEG am längsten tätig war.

Zum Ende dieser Saison muss Christian Brittig gehen. Sein Führungsstil kam bei Teilen der Mannschaft nicht an. Für die Gesellschafter war er auch nicht mehr tragbar. Nun wird eine Abfindung für den 47-Jährigen fällig, der ab dem 7. März Abstand vom Eishockey gewinnen will.

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