DEG-Profis sollen heiß aufs Eis

Trainer Jeff Tomlinson spürt eine besondere Aufbruchstimmung in seiner Mannschaft. Wiedergutmachung ist angesagt.

Düsseldorf. Lance Nethery hat bei den ersten Trainingseinheiten für die im September beginnende neue Spielzeit genau hingeschaut. Bewegen sich die Spieler richtig, gehen sie bei den Einheiten engagiert zur Sache? Immer noch wurmt es ihn, dass die DEG in der Deutschen Eishockey Liga ein rabenschwarzes Jahr hinter sich hat.

Die neue Mannschaft ist preiswerter, jünger und hat mehr deutsche Spieler als im Vorjahr. Der Manager erwartet zwar nicht, dass die neue Saison ein Selbstläufer wird. "Aber die Spieler werden um jeden Punkt bis zum Ende kämpfen", verspricht Nethery, der seine Profis eingeschworen und festgestellt hat, dass alle fitter, leichter und beweglicher seien. "Sie sollen jeden Tag wie andere auch konzentriert arbeiten. Wenn sie dann in den Spielen Herz, Leidenschaft und Willen zeigen, dann werden wir alle Ziele erreichen."

Welche Ziele das sind, ließ allerdings auch Trainer Jeff Tomlinson (noch) offen. Natürlich habe er ein Saisonziel im Hinterkopf, aber darüber werde er nicht sprechen. "Jetzt müssen wir uns jeden Tag neue Ziele setzen, mit kleinen Schritten Fortschritte machen", erklärte der neue Mann hinter der DEG-Bande, der seit zwölf Tagen mit der Mannschaft arbeitet. "Man sieht ihnen tatsächlich an, dass sie in der Sommerpause etwas gemacht haben." Deshalb konnte Tomlinson mit seinen Spielern auch schon erste taktische Übungen absolvieren. Tray Tuomi wird als Co-Trainer nicht nur seine rechte Hand, sondern ist mit Tomlinson auch freundschaftlich verbunden. Beide standen zusammen auf dem Eis.

Die ersten Tage haben Tomlinson viel Freude bereitet. "Ich bin vom Charakter der Spieler begeistert", erklärt der DEG-Trainer. "Die mögen einander." Die Gegner sollen dagegen eine sehr aggressive Spielweise der Düsseldorfer zu spüren bekommen. "Das ist keine Mannschaft, die abwarten kann und soll. Das wäre doch traurig. Sie wird drauf gehen." Ob diese kräfteraubende Spielweise immer mit vier Reihen zu sehen sein wird, lässt Tomlinson offen.

Überhaupt möchte er den Spielern begreiflich machen, dass er keine Rangliste der Angriffsformationen aufstellt. "Die Blöcke sollen sich alle als erste Reihe fühlen." So gleichberechtigt, dass es keinen Kapitän geben wird, geht es aber auch unter Tomlinson nicht zu. "Die Mannschaft wird kommende Woche in Hannover den Spielführer wählen. Und wir entscheiden dann, wer es wird", sagte der Trainer und stellte damit auch gleich schon sein Mitbestimmungsmodell vor.

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