DEG ist mental eine Macht

Die Eisbären Berlin sind zwar in der Favoritenrolle, aber die Metro Stars haben in den Play-offs einen Lauf, der begeistert.

Düsseldorf. Gefeiert wurde nur kurz auf der Fahrt nach Berlin, am Tag nach dem Finaleinzug kehrten die Eishockeyprofis der DEG Metro Stars zum Alltagsgeschäft zurück - zur Vorbereitung auf das erste Endspiel am Donnerstag in Berlin. In den vorherigen beiden Serien musste die Mannschaft von Trainer Harold Kreis über die volle Distanz von zwölf Spielen gehen, die Eisbären Berlin als Finalgegner brachten ihr bisheriges Programm gegen Hamburg (4:0) und Mannheim (3:1) in acht Spielen über die Bühne.

Wird die DEG den Kräfteverschleiss kompensieren können? Wer wird am Ende der Titeljagd den Meisterpokal in der Hand halten? Die Westdeutsche Zeitung macht vor dem ersten Spiel am Donnerstag einen Teamcheck.

Die Kraft: DEG-Kapitän Daniel Kreutzer gibt eine deutliche Antwort. "Wir müssen jedes Spiel 100-prozentig da sein, so wie wir unsere beiden Heimspiele und die heutige Partie gespielt haben, dann haben wir auch eine Chance gegen Berlin. Im Finale spielt der Faktor Kraft keine Rolle mehr. Dort sind Emotionen und Adrenalin da. Dann muss man noch einmal alles aus sich heraus holen", sagt der 29-Jährige.

Fakt ist, dass die DEG im Zwei-Tages-Rhythmus ist, die Eisbären hatten fast eine Woche Pause. Über Schlüsselspieler wie Brandon Reid, Adam Courchaine oder Rob Collins sagt Trainer Harold Kreis: "Die brauchen diesen schnellen Rhythmus, um ihr bestes Eishockey zu zeigen."

Fazit: Beim Faktor Kraft gibt es ein Remis.

Die Torhüter: Die Nummer eins bei den Eisbären, Rob Zepp, weist aus der Vorrunde ähnliche Werte wie Jamie Storr auf. In den Play-offs ist ihre Fangquote fast identisch (Zepp: 91,9; Storr: 91,8). Allerdings ist Storrs Gegentordurchschnitt höher (2,65/Zepp 2,17). Auch Zepp neigt zwischendurch zu Fehlern. Dagegen hat der DEG-Torhüter gerade im letzten Halbfinale seine Play-off-Form erreicht.

Fazit: Auch hier gibt es ein Unentschieden.

Die Abwehr: Don Jackson und Harold Kreis spielen mit je sechs Verteidigern, deren Qualitäten fast identisch sind. Ryan Caldwell und Andy Hedlund (beide DEG) haben sich im bisherigen Verlauf der Play-offs ebenso wie Richey Regehr, Deron Quint oder Andrew Roach (beide Berlin) als Abräumer oder Distanzschützen hervorgetan. Auch in Überzahl haben sie ihre Qualitäten.

Fazit: Hinten wird dichtgemacht, vorne von der blauen Linie geschossen. Gleichstand.

Der Angriff: Die DEG spielt mit drei Reihen, die Eisbären bieten vier auf. Gegen Hannover war dies im Endeffekt kein Manko, da die Metro Stars über exzellente Einzelkönner (Reid, Courchaine, Collins, Reimer, Joseph etc.) verfügen. Die haben auch die Eisbären (Pederson, Rankel, Robinson, Beaufait etc). Allerdings sind bei den Berlinern alle Blöcke torgefährlich.

Fazit: Leiche Vorteile für die Eisbären.

Die Tagesform und der Hunger auf den Titel werden diese Serie entscheiden. Die Eisbären sind Favorit, aber die DEG kommt mental gestählt aus dem Halbfinale gegen Hannover.

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