DEG interessiert nur die Gegenwart

Weder die künftigen Nachholspiele noch das 6:2 aus dem ersten Saisonduell mit dem ERC Ingolstadt seien für das heutige zweite wichtig. Es geht nur ums Hier und Jetzt.

DEG interessiert nur die Gegenwart
Foto: homü

Düsseldorf. Im Eishockeysport ist kaum etwas so nichtssagend wie das vergangene Aufeinandertreffen mit dem kommenden Gegner. Vier Mal pro Saison misst sich jedes Team der Deutschen Eishockey Liga mit den anderen 13 Mannschaften. Die Düsseldorfer EG mag an den ERC Ingolstadt gute Erinnerungen haben, war das 6:2 im Rather Dome vor vier Wochen doch ihr bisher bestes Heimspiel. Doch Trainer und Spieler des Tabellen-13. wissen genau, wie wenig Wert dieses Resultat vor dem zweiten Duell mit den Bayern noch besitzt.

„Ingolstadt wird schwer, die haben einen guten Lauf. Da ist es vollkommen egal, wie das erste Spiel gelaufen ist“, sagt Alexander Barta. Der DEG-Stürmer ist wie viele seiner Teamkollegen noch immer auf der Suche nach der Form. Der ERC hat diese längst gefunden. Vier der vergangenen sechs Begegnungen konnte das Team des schwedischen Trainers Tommy Samuelsson für sich entscheiden. „Ingolstadt hat eine hohe Qualität. Da müssen wir auf viele gute Spieler aufpassen“, sagt DEG-Assistenztrainer Tobias Abstreiter.

Nach den Niederlagen gegen Mannheim und Krefeld und dem daraus resultierenden ersten Null-Punkte-Wochenende der Saison haben sich die Rot-Gelben für die bevorstehenden Spiele in Ingolstadt (Freitag, 19.30 Uhr, WZ-Liveticker) und im rheinischen Derby gegen die Kölner Haie (Sonntag, 16.30 Uhr, WZ-Liveticker) viel vorgenommen. Trainer Christof Kreutzer hatte nach dem enttäuschenden Auftritt gegen die Pinguine am vergangenen Sonntag gesagt: „Wir haben zu viele Fehler gemacht. Das wird sich ändern, dafür werde ich sorgen.“

Was wie eine Drohung klang, wollte der 49-Jährige allerdings nicht als solche verstanden wissen. „Das ist nicht meine Art. Aber eines muss den Spielern klar sein: Wer die richtige Richtung nicht mitgeht, der wird das merken, indem er nicht spielt. Man muss die Linie erkennen, das umsetzen zu wollen, was wir vorgeben.“ Dies hatten Kreutzer und Abstreiter bei dem einen oder anderen Spieler offenbar nicht gesehen, als die DEG ein schwaches Straßenbahn-Derby gegen den KEV mit 2:4 verlor.

Keinen Gedanken möchten die beiden Trainer an die Tatsache verschwendet wissen, dass ihr Team aufgrund mehrerer noch zu absolvierender Nachholspiele den Rückstand auf die Play-off-Plätze schnell aufholen könnte. „Darauf kannst du dich nicht verlassen oder ausruhen. Je mehr du vorher hast, desto leichter ist es vielleicht hinterher“, sagt Kreutzer. „Mir war das nicht bewusst, als der Spielplan herauskam. Jetzt haben wir teilweise vier Spiele weniger. Das ist schon sehr extrem.“ Auch Abstreiter hält derartige Gedankenspiele für falsch: „Du musst schauen, dass du die Gegenwart bestimmst und nicht schauen, was in der Zukunft ist.“

In den Köpfen der Spieler scheint das auch keine Rolle zu spielen, wie Alexander Barta erklärt: „Darauf sollte man sich nicht verlassen, da müssen wir auch erst mal punkten. Wir dürfen nur keine Wochenenden mit null Punkten erleben, das war jetzt leider zum ersten Mal der Fall. Wenn du immer punktest und hin und wieder mal sechs Punkte holst, dann stehst du ganz gut da.“

Gut dastehen will die DEG am Freitag nach Spielende in Ingolstadt. „Grundsätzlich finde ich es immer gut, gegen Top-Teams zu spielen“, sagt Kreutzer. „Wir müssen konsequent sein, in allem was wir tun.“ Genau das fehlte der DEG zuletzt.

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