DEG: Hinten dichtmachen, dann Tore schießen

DEG-Trainer Christof Kreutzer gibt für die schweren Auswärtsspiele in Augsburg und München die Richtung vor.

DEG: Hinten dichtmachen, dann Tore schießen
Foto: Horstmüller

Düsseldorf. Manchmal kann so eine krachende Niederlage zum Start ja auch ganz heilsam wirken. Selbst DEG-Trainer Christof Kreutzer erwischte sich dieser Tage bei dem Gedanken, dass die 0:7-Klatsche bei den Grizzly Adams Wolfsburg zum Auftakt der Saison in der Deutschen Eishockey Liga auch etwas Positives hatte: „Vielleicht war das bei aller Euphorie im Umfeld auch gar nicht so schlecht“, sagte Kreutzer am Mittwoch. Was sich mit dem zwei Tage später souverän erspielten 4:1-Sieg gegen Hamburg im Hinterkopf natürlich leichter sagen lässt.

Doch Kreutzer ist niemand, der einzelne Ergebnisse zu hoch hängen würde. Gerade nicht in einer Saison, in der alleine bis zu den Play-offs 52 Spiele anstehen. Entscheidend sei dementsprechend nicht, was am Sonntag gegen den Hauptrundenmeister aus dem Vorjahr passiert sei, sondern „wie die Spieler langfristig mit der Niederlage in Wolfsburg umgehen“.

Und das sei vor allem, folgende Erkenntnis zu verarbeiten und umzusetzen: „Wir müssen über die Defensive in die Offensive kommen“, sagt der Trainer, dem das Abwehrverhalten in Wolfsburg nicht nur wegen der sieben Gegentore überhaupt nicht gefiel. Es war das ganze Auftreten und die zu offensive Spielweise. Gegen Hamburg hätten seine Mannen das ganz anders gemacht — und seien dafür gleich belohnt worden.

Die Defensive ist es auch, die am kommenden Wochenende wieder besonders im Fokus stehen wird. Denn dann geht es zu den beiden bayrischen Schwergewichten Augsburger Panther (Freitag/19.30 Uhr) und EHC Red Bull München (Sonntag/16.30 Uhr). Zwei Teams, die nicht nur im Vorfeld hoch gehandelt wurden, sondern die auch perfekt in die Saison gestartet sind. Augsburg schlug zunächst Berlin (4:1) und legte dann beim Meister in Ingolstadt (4:2) nach. Topfavorit München — vom österreichischen Brauseimperium Red Bull mit genügend Kleingeld ausgestattet, um sich im Vorfeld den teuersten Kader der Liga zusammenzubasteln — gewann zunächst mit 6:3 in Hamburg, bevor es beim Heimdebüt am Sonntag ein ganz souveränes 7:0 gegen Schwenningen gab.

Viel Arbeit also für die neu formierte Abwehr der Düsseldorfer, die bei den offensivstarken Bayern tunlichst vermeiden sollte, auf die Strafbank zu müssen. Allein die ersten beiden Spieltage hätten gezeigt, welch großen Einfluss die vergrößerten Angriffszonen auf die Effizienz in Überzahl hätte, sagte Kreutzer.

Angst, dass eine seiner wichtigsten Defensivstützen, häufig auf der Strafbank sitzen wird, hat er indes nicht. Obwohl Tim Conboy als einer der härtesten Spieler der Liga gilt, würde er nicht sonderlich oft foulen. Deswegen käme es dem DEG-Trainer nicht in den Sinn, ihn zu mehr Zurückhaltung zu überreden. „Dann würden wir ihm einer seiner Stärken berauben“, sagt Co-Trainer Tobias Abstreiter. Natürlich sei er bei den Schiedsrichtern im Fokus. „Aber er hat gelernt, damit umzugehen“, sagt Kreutzer, dem es völlig egal ist, gegen wen es nun geht: „Unsere Fehler in Wolfsburg würde jeder nutzen.“ Es scheint, als hätte die Auftaktpleite in Wolfsburg wirklich etwas Gutes gehabt.

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