Düsseldorfer EG DEG: Gut gelaunt durch die Vorbereitung

Zwar gibt es dieses Jahr keine Champions League, aber die Mannschaft von Christof Kreutzer hat für die Vorbereitung und ihre Anhänger einiges im Programm.

Düsseldorfer EG: DEG: Gut gelaunt durch die Vorbereitung
Foto: Häfner

Düsseldorf. Gäbe es einen Preis für außergewöhnliche Aktionen im Profisport, die Düsseldorfer EG hätte wohl ein paar Pokale mehr im Trophäenschrank. Auf dem Eis mag es zuletzt nicht mehr für die Meisterschaft gereicht haben, doch wer einen Pressesprecher wie Frieder Feldmann hat, der hat auch immer eine Prise Wahnsinn im Programm.

Das gilt nicht nur für die Stadionzeitung und ihre verrückten Gewinnspiele. Mal versucht Feldmann, die DEG zum Weltkulturerbe erklären zu lassen. Mal kauft er hunderte Tickets für die Haie-Fankurve im Unterrang der KölnArena und gibt sie an DEG-Fans weiter. Mal versteigert er den „leicht abgenutzten“ und „schon ein wenig faltigen“ Rivalen aus der Domstadt im Internet.

Am Dienstag hat die DEG die „neueste Vision“ (Feldmann) ihres Pressesprechers veröffentlicht. In der Nacht vom 23. auf den 24. Juli lädt der Verein 300 Fans ein, mitten im Rather Dome zu schlafen. „DEG Sleepover/Die Übernachtungsparty“ heißt das Ganze und erinnert auch sonst an eine Jugendfahrt ins Zeltlager. Denn die Fans sollen sich den Abend selbst gestalten: eigene Luftmatratzen, Schlafsäcke und Verpflegung sollen sie mitbringen. Die DEG sorgt für ein künstliches Lagerfeuer und lässt eine Akustikband live aufspielen. Als besonderer Gag kommen am Sonntagmorgen die Profis um Kapitän Daniel Kreutzer vorbei und bringen den Fans ihr Frühstück.

Das ist neben all dem Spaß vor allem eine Marketingaktion. Auf die die Eishockey-Clubs besonders angewiesen sind, dauert ihre Saison ja meist nur sieben, acht Monate. Auch in der langen Sommerpause wollen die Fans bei Laune gehalten werden. In der vergangenen Saison sorgte dafür vor allem die Champions League. Ob zu Hause oder in Finnland und Österreich — für die Fans waren die europäischen Duelle ein absoluter Höhepunkt.

Dieses Jahr gibt es vor dem ersten DEL-Spieltag am 16. September gegen Iserlohn keine Pflichtspiele, die Lust auf mehr machen könnten. Also hat sich die DEG einen Vorbereitungsplan gebastelt, der vor allem den Fans Freude bereiten soll. Es gibt wieder eine Tour in die Schweiz, zudem gibt es zahlreiche Spiele bei alten Freunden (Rosenheim, Riessersee) sowie alten Rivalen (Köln, Iserlohn).

Alles unter Marketing-Gesichtspunkten zu sehen, wäre jedoch zu einfach. Die elf Testspiele sind vor allem dazu da, an der Mannschaft zu feilen und ihr Abwechselung in den harten zweieinhalb Monaten bis zum ersten Bully zu verschaffen. So wie am Dienstag, als Trainer Christof Kreutzer mit seinem Team zum Boxtraining ging. Fit werden, aber mit einem Lächeln im Gesicht, heißt das Motto.

So soll es auch während der Testspiele laufen, von denen Co-Trainer Tobias Abstreiter zwar weiß, dass seine Mannen in die „nicht mit so einer Intensität reingehen wie in die Champions League“, reines Schaulaufen erwartet er aber nicht: „Wir spielen gegen gute Schweizer und gute deutsche Mannschaften, von daher wollen wir schon mit einer guten Intensität in die Vorbereitung gehen.“ Und wenn dabei der Spaß nicht zu kurz kommt, sind auch die Fans zufrieden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort