Düsseldorfer EG DEG vergoldet den Derbysieg

Düsseldorf · Nach vier Niederlagen am Stück meldet sich Düsseldorfs Eishockey-Team zurück: Erst das 4:3 gegen Köln am Freitag, dann ein 3:2 am Sonntag in Straubing. Im Mittelpunkt stehen dabei zwei Stürmer.

Ken André Olimb erzielte das zwischenzeitliche 1:1 für die DEG in Straubing.

Ken André Olimb erzielte das zwischenzeitliche 1:1 für die DEG in Straubing.

Foto: Birgit Häfner

Bernhard Ebner hat eine besondere Gabe. Er kann Sachverhalte mit deutlich weniger Worten zusammenfassen und bewerten als die meisten seiner Mitmenschen. Das bewies er auch am Sonntag wieder. Sein Arbeitgeber, die Düsseldorfer EG, hatte so eben mit 3:2 nach Verlängerung bei den Straubing Tigers gewonnen, und weil es bereits am Freitag einen 4:3-Erfolg gegen den alten Rivalen aus Köln gegeben hatte, fasste Ebner das Wochenende mit vier Worten treffend zusammen: „Fünf Punkte, ziemlich gut.“

Ziemlich gut ist auch Ebner diese Saison. Sein Siegtreffer in Straubing war bereits sein drittes Saisontor, hinzu kommen acht Vorlagen. Elf Scorerpunkte nach 13 Spielen — besser ist kein anderer Verteidiger der Deutschen Eishockey Liga. Da überrascht es wenig, dass Bundestrainer Marco Sturm Ebner ihn (sowie seinen Teamkollegen Mathias Niederberger) am Sonntag für den Deutschland-Cup Anfang November in Krefeld nominiert hat.

Doch das ist erst mal Zukunftsmusik, aktuell geht es um seinen Verein und seine Mitspieler in Düsseldorf. Die hatten zuletzt ja ein wenig dumm aus der Wäsche geschaut. Dabei hatten sie gar nicht schlecht gespielt, aber dennoch vier Mal in Folge verloren. Entsprechend wichtig waren die Spiele an diesem Wochenende — zumal es am Freitag gegen die Kölner Haie ging und der Rather Dome zum ersten Mal in dieser Saison  ordentlich gefüllt war. Mehr als 12 500 Zuschauer kamen und sahen ein wildes Spiel mit vielen Fehlern, Strafen und Führungswechseln. Und mit dem besseren Ende für die DEG.

Descheneau und Gogulla sind die Männer des Wochenendes

Danach hatte mal wieder alles über die beiden Flügelstürmer der ersten Reihe gesprochen. Über Philip Gogulla, weil er zuvor jahrelang in Köln gespielt hatte, ehe der Vertrag im Sommer nicht ganz geräuschlos aufgelöst wurde und Gogulla nach Düsseldorf wechselte. Und über Jaedon Descheneau, weil er nicht nur das 1:0, sondern kurz vor Schluss auch noch den Siegtreffer zum 4:3 erzielte. Es waren bereits seine Saisontore vier und fünf, hinzukommen nach Sonntag zehn Vorlagen. Denn da bereitete der junge Kanadier mit der herrlichen Zahnlücke das zwischenzeitliche 2:1 durch Gogulla mit einem sensationellen Pass vor. Einmal mehr bewiesen die beiden, warum sie gemeinsam mit Kapitän und Center Alexander Barta derzeit eine der besten Sturmreihen der ganzen Liga bilden.

Dass es danach allerdings kein entspannter Abend in Niederbayern wurde, lag am letzten Drittel. Zwar hatte die DEG den zweiten Abschnitt dominiert (17:4 Torschüsse), doch dann schlich sich wieder der Schlendrian der vergangenen Wochen ein: unsaubere Pässe, dumme Strafen. Straubing glich aus und war drauf und dran, auch noch zum Sieg zu treffen. In der Verlängerung fiel sogar das 3:2, doch dem verweigerten die Schiedsrichter nach Videostudium die Anerkennung, der starke DEG-Torhüter Fredrik Pettersson Wentzel war zuvor umgerannt worden. Das Publikum und Tigers-Trainer Tom Pokel schäumten.

Also ging es weiter — und keine Minute später lag der Puck auf der anderen Seite im Tor. Ebner hatte für den Tabellenzweiten im Nachschuss getroffen. Kurz und schmerzlos. So, wie er die Spiele danach meistens analysiert.

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