Am Freitag waren es noch exakt 50 Tage bis zum Winter Game in der Stockumer Arena. Im Eishockey sind das Welten, denn bis es am 10. Januar zum Freiluft-Spektakel gegen die Kölner Haie kommt, hat die Düsseldorfer EG noch 15 Spiele zu bestreiten. Plus die Begegnung mit den Straubing Tigers am Abend und die begann mit einem Traumstart. Nach gerade einmal 15 Sekunden musste Straubings Verteidiger Marcel Brandt wegen Haltens auf die Strafbank. Zunächst schien es, als wenn die DEG daraus kein Kapital schlagen könnte, doch drei Sekunden vor Ende der Strafzeit nahm sich Kurt Davis ein Herz. Der Schuss des Verteidigers fand den Weg durch Freund und Feind hindurch zum 1:0 (3.). Sofort schnappte sich Travis Turnbull den Puck und übergab ihn Davis, denn für den 28-Jährigen war es der erste Saison-Treffer.

Was im ersten Abschnitt folgte, lässt sich als Beamten-Eishockey bezeichnen. Die DEG verwaltete, ohne sich verausgaben zu müssen, weil das mit nur neun Punkten weit abgeschlagene Tabellen-Schlusslicht einfach zu ungefährlich agierte. Doch wo kein 2:0 fällt, ist ein 1:1 stets möglich. Und so geriet die DEG zu Beginn des zweiten Drittels plötzlich in Bedrängnis, auch weil zuvor zwei Überzahlspiele recht unkonzentriert vorgetragen worden waren. Erst verstolperte Straubings Dotzler (24.), dann entschärfte DEG-Schlussmann Tyler Beskorowany einen Schuss von Kramer (25.). Doch just als die Zuschauer den Ausgleich witterten, schlug die DEG zu. Travis Turnbull fälschte einen Schuss von Drew Schiestel unhaltbar zum 2:0 ab (33.).

Die Gegenwehr der Hausherren war gebrochen und als Michael Davies bei einem endlich überzeugenden Powerplay eine schnelle Kombination zum 3:0 vollendete (45.), kippte auch die Stimmung in der Halle. Die Tigers-Fans konnte selbst der Ehrentreffer von Blaine Down (55.) nicht mehr erfreuen. Dieser aber war DEG-Torhüter Beskorowany ein Dorn im Auge, verpasste er damit doch erneut ein Spiel ohne Gegentreffer. Doch da jammert die DEG inzwischen auf einem hohen Niveau.