Eishockey-Derby DEG: Schlecht gespielt, trotzdem gewonnen

Düsseldorf · Die DEG zeigt Freitag und Sonntag keine guten Auftritte, schlägt aber Augsburg und Köln. Das Kreis-Team hat damit ein Fünf-Punkte-Wochenende.

Am Ende durften die Spieler der Düsseldorfer wie am Freitag wieder jubeln. Aber der Derbysieg war nach einer schwachen Leistung „nur“ erkämpft.

Am Ende durften die Spieler der Düsseldorfer wie am Freitag wieder jubeln. Aber der Derbysieg war nach einer schwachen Leistung „nur“ erkämpft.

Foto: rp/Birgit Haefner

Philip Gogulla hat am Wochenende die ganze Palette der Emotionen erlebt. Am Freitag wurde der Flügelstürmer vor dem Heimspiel seiner Düsseldorfer EG gegen die Augsburger Panther als Spieler des Monats der Deutschen Eishockey Liga geehrt und entsprechend gefeiert. Am Sonntag ging es für den 31-Jährigen und die DEG zu den Kölner Haien, wo Gogulla bis zur nicht gerade geräuschlosen Trennung im Sommer 13 Saisons lang gespielt hatte – und nun entsprechend ausgepfiffen wurde.

Stören konnte ihn das allerdings kaum: „Ist doch gut, dass die gepfiffen haben, wenn sie keine Reaktion gezeigt hätten, hätte ich hier wohl keine Spuren hinterlassen“, sagte Gogulla, als er sich mit seinen immer noch recht neuen Kollegen über ein Fünf-Punkte-Wochenende freuen durfte. Denn abgesehen vom Publikum bot die DEG am ersten Wochenende nach der Länderspielpause zwei nahezu baugleiche Auftritte: schlecht gespielt, Charakter gezeigt, glücklich gewonnen. Auf das 5:3 gegen Augsburg ließ sie in Köln ein 3:2 nach Verlängerung folgen. Also gehört die DEG auch nach 19 Spieltagen zur Spitzengruppe und steht weiter auf Rang drei.

Bernhard Ebner spricht nach dem Derby von „schwerer Kost“

In Euphorie wollte danach aber niemand verfallen. Dafür sorgte nicht mal die Freude über den Derbysieg, der bekanntlich zu den schönsten im Leben eines Sportlers gehört. Nicht mal bei denen, die in der Verlängerung die Entscheidung herbeiführten: Bernhard Ebner traf auf Vorlage von Philip Gogulla. „Es war sicher kein gutes Spiel von uns“, sagte Gogulla. „Schwere Kost“, ergänzte Ebner, „wir haben keinen Weg gefunden, Offensivaktionen zu generieren, im zweiten Drittel hatten wir nur zwei Torschüsse.“ Was sogar noch schlechter war als am Freitag, da hatte es im Mittelabschnitt immerhin drei Versuche gegeben. Dafür kassierte die DEG gegen Augsburg zwei Treffer bei eigener Überzahl, in Köln war es „nur“ einer.

Zuschauer in der Arena sahen auf beiden Seiten nur 38 Torschüsse

Trainer Kreis war dennoch weit davon entfernt, den Auftritt bei den Haien als Schritt in die richtige Richtung zu werten. „Das war kein gutes Hockey“, fasste Kreis das über weite Strecken langweilige Geschehen zusammen. Weil es kaum eine Szene zu sehen gab, in der die DEG das tat, was sie in dieser bislang so erfolgreichen Saison stark macht: viel Tempo, wenig Schnörkel. Weil auch die Haie alles andere als in Topform sind, hatten die knapp 15 000 Zuschauer in der längst nicht ausverkauften Kölnarena nur 38 Torschüsse gesehen; normalerweise sorgt eine Mannschaft alleine für knapp 30 Schüsse pro Abend.

Was Trainern und Spielern auf Düsseldorfer Seite allerdings wieder mal gefiel, war die Reaktion der Mannschaft auf die zwischenzeitliche Lethargie. „Wir haben Mentalität gezeigt, wie schon am Freitag gegen Augsburg“, lobte Gogulla, Kreis sprach vom „guten Charakter“ seiner Mannen, die nach der frühen Führung durch Kevin Marshall völlig den Faden verloren, zwei Treffer kassierten und dennoch nicht aufgaben: Ebners Ausgleich vier Minuten vor Schluss hauchte der DEG neues Leben ein. In der Verlängerung schlug der Verteidiger dann erneut zu. Was den Ex-Kölner Gogulla besonders freute: „Ich gehe mit einem Schmunzeln hier raus.“

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