DEG: Ficenec ist noch cleverer als früher

Der 37-Jährige kehrt nach elf Jahren in Ingolstadt zur DEG zurück und will den Klub wieder nach vorne bringen.

DEG: Ficenec ist noch cleverer als früher
Foto: Horstmüller

Düsseldorf. Wie lange es her ist, dass er für die Düsseldorfer EG gespielt hat, konnte Jakub Ficenec nicht exakt sagen. Um eine humvolle Antwort war der Verteidiger allerdings nicht verlegen. „Ich bin Eishockeyspieler, ich kann nicht rechnen. Dafür habe ich meine Berater“, sagte Jakub Ficenec und lachte. Ein Jahr trug er das Düsseldorfer Trikot, das war in der Saison 2002/03. Neun Treffer und 19 Torvorlagen gelangen dem aus Augsburg geholten Tschechen damals. Die DEG wurde Dritter, scheiterte dann aber bereits im Viertelfinale am späteren Meister Krefeld Pinguine.

Ficenec wechselte zum ERC Ingolstadt und wurde dort einer der wenigen Spieler in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), die als vereinstreu zu bezeichnen sind. Elf Jahre blieb der Mann aus Hradec Kralove bei den Panthern. In 560 Spielen verbuchte er 117 Tore sowie 263 Torvorlagen und wurde als Krönung im vergangenen April dann Meister. Ein Erfolg, den er beinahe verpasst hätte. „Eigentlich wollte ich 2013 aufhören.“ In diesen Sommer musste er es dann sogar unfreiwillig. Ingolstadt hatte ihm kein neues Angebot unterbreitet. Da schlug DEG-Trainer Christoph Kreutzer zu. „Als der Anruf aus Düsseldorf kam, brauchte ich nicht lange überlegen. Es ist noch mal eine neue Herausforderung, zu versuchen, diesem Traditionsklub auf dem Weg zurück nach oben zu helfen“, sagte Ficenec. Also geht es für den 37-Jährigen nun bis 2015 weiter. Mindestens. „Ich werde bis Weihnachten sehen, wie es läuft und dann eine Entscheidung treffen. Schließlich hatte ich in den vergangenen Jahren einige gesundheitliche Probleme zu viel.“

Doch weder ein Kreuzbandriss im März 2011, eine ausgekugelte Schulter im März 2013 wie auch die in den vergangenen Play-offs erlittene Gehirnerschütterung ließen Kreutzer an einer Verpflichtung zweifeln. „So einer wie Jakub hat uns gefehlt. Mit seiner Erfahrung auf dem Eis und seinen Führungsqualitäten in der Kabine ist er enorm wertvoll. Außerdem ist er fit, er hat alle medizinischen Tests bestanden“, sagte Kreutzer. Ficenec bestätigt dies. „Ich fühle mich gut. Ich habe auch im Urlaub höchstens mal drei Tage am Stück ohne Fitnessübungen verbracht. Zudem trainiere ich nun cleverer als früher, wo ich meine Gelenke hier und da doch mal überlastet habe.“ Und so startet der Vater des achtjährigen Jacob, der nächste Woche mit den Bambinis der DEG aufs Eis gehen wird, in sein 20. Jahr als Profi.

Seit Mittwoch ist Ficenec mit der DEG in der Schweiz. „Dort war ich schon oft zur Vorbereitung. Diese internationalen Vergleiche sind viel besser als Tests gegen andere Vereine aus der DEL. Schweizer Klubs sind läuferisch sowie technisch stark und agieren bisweilen auch mit anderen Systemen“, sagte Ficenec. Der Abwehr-Routinier rechnet gegen Thurgau, Ambri-Piotta und Zug mit jeder Menge Arbeit. Und für diese Rechnung braucht er auch keinen Berater.

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