Eishockey DEG-Fanradio bringt sehbehinderten Eishockey-Fans die Spiele näher

Düsseldorf · Zu Hause, auswärts, Profis, Jugend — seit rund 15 Jahren berichten die Ehrenamtlichen von so gut wie jedem Spiel ihres Lieblingsvereins.

 Seit inzwischen 15 Jahren berichtet das DEG-Fanradio von jedem Spiel – sei es in der Vorbereitung, im Europapokal oder in der Liga.

Seit inzwischen 15 Jahren berichtet das DEG-Fanradio von jedem Spiel – sei es in der Vorbereitung, im Europapokal oder in der Liga.

Foto: Häfner

Sportfans werden gerne in bestimmte Kategorien eingeteilt. Da gibt es beispielsweise die sogenannten „Eventies“, die nur zu besonderen Spielen ins Stadion oder die Halle kommen. Es gibt die Ultra-Gruppen, die mit viel Mühe und Liebe zum Detail spezielle Aktionen wie Choreografien für ihre Mannschaft und ihren Klub organisieren. Natürlich gibt es die klassischen Dauerkartenbesitzer, die auf der Tribüne gerne auch mal über den Schiedsrichter meckern. Und es gibt die „Allesfahrer“, die ihren Verein zu jedem Spiel begleiten – auswärts ebenso wie zu Hause.

In der Deutschen Eishockey Liga haben es jene „Allesfahrer“ deutlich schwerer als in der Fußball-Bundesliga, in der nach 34 Spieltagen Schluss ist. 52 Hauptrundenspiele, dazu womöglich noch Play-offs. Zwischen September und April können da bis zu 70 Spiele zusammenkommen.

In Spitzenzeiten schalteten 2000 Fans eins

Das bedeutet enormen Zeitaufwand, hohe Kosten und unzählige Kilometer auf den Autobahnen und in Zügen. Wer der Düsseldorfer EG in den vergangenen Jahren nicht an jedem Freitag und Sonntag persönlich folgen konnte und wollte, der hatte bis zur Einführung der Übertragung aller DEL-Spiele durch die Telekom im Herbst 2016 stets das DEG-Fanradio als verlässliche Quelle.

Vom kleinen Webradio hat sich die Crew um die Reporter Wolfgang Häfner und Chris Jacobs längst zu einem offiziellen Verein entwickelt. In Spitzenzeiten hatten die Ehrenamtlichen, die seit rund 15 Jahren von jedem Spiel der Rot-Gelben berichten, rund 2000 Zuhörer. Seitdem die Telekom jede Partie der DEG im Fernsehen beziehungsweise im Internet überträgt, hat es das Fanradio etwas schwerer. Dennoch ist es nach wie vor fester Bestandteil der DEG-Welt. Selbst Vorbereitungsspiele im Ausland werden live übertragen. Erst im vergangenen September war Wolfgang Häfner mit samt zwei Koffern und entsprechender Technik in der Schweiz hautnah dabei, als sich die Mannschaft von Cheftrainer Harold Kreis den Feinschliff für den Saisonstart verpassen ließ.

Erneuerung und Ausweitung der Technik

Seit einiger Zeit bietet das Fanradio, das auch von den Spielen der Junioren in der Deutschen Nachwuchs Liga (DNL) berichtet, einen besonderen Service an: Eine Übertragung der Heimspiele für Menschen mit Sehbehinderungen. So können Fans mit Sehbehinderungen das Spielgeschehen über einen Radio-Kopfhörer verfolgen und gleichzeitig die Atmosphäre im Rather Dome genießen. Problem dabei war allerdings, dass die die Kapazität begrenzt und die Technik veraltet war.

Um das zu verbessern, hat DEG-Sponsor Wirtz Medical, ein Personaldienstleister im Gesundheitswesen, seine Unterstützung zugesagt. „Wir freuen uns sehr über die großzügige Unterstützung. Die Gespräche waren sehr produktiv, Harald Wirtz war von unserer Arbeit und unserem Sehbehinderten-Projekt sogleich begeistert. Nun können wir unseren Service für Menschen mit Sehbehinderungen noch breiter und besser anbieten“, freut sich Michael Weingart, Präsident des DEG Fanradio. „Für uns ist es eine schöne Nachricht, dass sich unsere Partner auch für unsere Fans und Aktivitäten rund um unseren Klub engagieren. Das Fanradio leitet seit Jahren innerhalb der rot-gelben Familie großartige Arbeit“, ergänzt DEG-Geschäftsführer Stefan Adam.

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