DEG droht düsterer Abend

Trainer Jeff Tomlinson hat einige Baustellen zu bearbeiten. Am Dienstag kommt Hannover.

Düsseldorf. Nach zwei herben Niederlagen empfängt die Düsseldorfer EG am Dienstag die Hannover Scorpions (19.30 Uhr, Rather Dome). Eigentlich ein Eishockey-Leckerbissen, denn schließlich sind die Niedersachsen amtierender deutschen Meister.

Doch nach den vergangenen Grusel-Ergebnissen sowie der Fernseh-Konkurrenz von König Fußball droht am Dienstag eine Geisterkulisse. Und vor der muss Trainer Jeff Tomlinson weiter an seinen Baustellen arbeiten. Der 40-Jährige über...

...die Baustelle System: "Ich werde mich von diesem System durch die Negativ-Ergebnisse nicht abbringen lassen, denn erstens hat es den Eisbären Berlin vier Meisterschaften sowie einen europäischen Titel gebracht und zweitens will doch in Düsseldorf jeder dieses schnelle Eishockey gerne wieder sehen. Im Moment machen wir beim Erlernen vielleicht zwei Schritte zurück, um einen nach vorne zu kommen, aber am Ende wird das System für alle ein Gewinn sein.

Zudem wird mir auch viel zu viel darüber geredet, denn unsere Niederlagen resultieren nur zu einem kleinen Teil aus diesem System. Es ist ein sehr aggressives System mit deutlich offensiverer Ausrichtung als es die meisten Spieler gewohnt sind. Mit ihm sind wir in der Lage, permanent Druck auf den Gegner ausüben zu können. Allerdings muss dabei jeder Spieler zu jeder Sekunde hellwach sein, sonst besteht das Risiko, dass ein Fehler sofort zu einem Gegentor führt."

...die Baustelle Torwart: "Wir leiden wir im Moment unter der Formschwäche von Jean-Sebastien Aubin. Am Freitag hatte Iserlohn im ersten Drittel nur zwei Chancen, die aber beide zu Toren führten. Solche Konter muss Aubin verhindern. Er hat mir gesagt, dass ihn der Tod seines Großvaters nicht mehr belastet, also muss er auch in Form sein. Er ist es zwar derzeit nicht, doch ich werde ihm weiter vertrauen. Denn schließlich war er in der vergangenen Saison Torhüter des Jahres."

...die Baustelle Abwehr: "Wir erlauben unseren Gegnern zwar inzwischen erfreulich weniger Chancen, aber es unterlaufen uns immer wieder einige grobe individuelle Fehler. Verlorene Zweikämpfe und einfache Puck-Verluste führen in jedem System zu Gegentoren. Sasha Pokulok ist das beispielsweise passiert. Aber er ist ein junger Mann auf seiner ersten Auslandsstation. Da hat er eben noch einiges zu lernen. "

...die Baustelle Angriff: "Wir erarbeiten uns reichlich Chancen, treffen aber definitiv zu selten. Gegnerische Trainer schütteln mit dem Kopf, wie sie eine derart lange Zeit unter unserem Druck ohne Gegentreffer überstehen konnten. Die Spieler wollen einfach zu viel und treffen dadurch oft falsche Entscheidungen. Sie müssen lernen, weniger kompliziert zu spielen."

...die Baustelle Hannover: "Wir machen uns in der Kabine überhaupt keine Sorgen und werden uns vor dem Meister nicht verstecken. Alle ziehen an einem Strang. Schon bald werden wir mit unserer Philosophie auf den Erfolgsweg einbiegen."

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