Düseldorfer EG DEG: Ab sofort gibt es keine Geschenke mehr

Der DEG steht ein Endspurt um die Play-off-Ränge bevor. Die Abwehr ist dünn besetzt.

Düseldorfer EG: DEG: Ab sofort gibt es keine Geschenke mehr
Foto: Horstmüller

Düsseldorf. Wer Bernhard Ebner nach Spielen der Düsseldorfer EG auf seine Leistung anspricht, der erntet meistens Achselzucken. Da kann der 25 Jahre alte Schongauer gerade noch so gut spielen. Mit 32 Scorerpunkten (sieben Tore/25 Vorlagen) ist er nach 42 Spielen der zweitbeste Verteidiger der Deutschen Eishockey Liga. Allein in den vergangenen fünf Spielen sammelte er acht Punkte.

Das reichte zwar nicht, um von Bundestrainer Marco Sturm zum nächsten Lehrgang eingeladen zu werden, für die Macher des Computerspiels „NHL 16“ war Ebners Leistung aber Grund genug, ihn in ihr weltweites „Team der Woche“ aufzunehmen. Doch wer den 25-Jährigen sieht, wie er deswegen eine überdimensionale Playercard in die Kamera hält, der wird daran erinnert, wie unwichtig Bernhard Ebner persönliche Erfolge sind.

Dass die Laune derzeit nicht oben ist, liegt an den drei Niederlagen seines Teams, das nur noch auf Rang drei der DEL steht. Der Vorsprung auf Platz sieben (Viertelfinale) beträgt zehn Spieltage vor Schluss noch acht Punkte, der auf Platz elf (Pre-Play-offs) 14. Den zu halten, wird mit Blick auf die Personaldecke immer schwieriger. Pünktlich zur entscheidenden Phase der Hauptrunde gibt es nur noch vier Verteidiger im Kader. Nach der Vertragsauflösung mit Jakub Ficenec verletzten sich Tim Schüle, Stephan Daschner und nun auch Joonas Rönnberg.

Derzeit helfen die Stürmer mit dem größten Kämpferherz hinten aus. Doch dadurch fehlen Marcel Brandt und Manuel Strodel, die ihren Angriffsreihen eine Menge Energie gaben, in der Offensive. Auch Christoph Gawlik und David Van der Gulik sind weiterhin verletzt. Gerade jetzt, da es körperlich immer intensiver wird und „jeder um jeden Punkt kämpft“, wie Trainer Christof Kreutzer sagt.

Das zeigt sich auch taktisch. Die Zeit des Hurra-Eishockeys ist vorbei. Auch kein Spieler gönnt sich mehr „kreative Pausen“. Am Wochenende bekam die DEG das gleich zwei Mal demonstriert. Erst ging es gegen die kantigen Nürnberger - 15 Spieler sind mindestens 1,85 Meter groß -, die auf jegliches Forechecking verzichteten und das Mitteleis so kompromisslos verdichteten, dass einer DEG ohne Tempo kaum etwas einfiel. Ganz anders machten es die Hamburger, die die DEG früh attackierten und es ihr schwer machten, aus der eigenen Zone zu kommen.

Den Düsseldorfern schmeckte beides nicht. Aber sie sollten sich schnell dran gewöhnen. „So werden die nächsten Partien auch werden. Wir müssen uns darauf vorbereiten, jedes Spiel ganz, ganz hart zu arbeiten“, ist sich Kreutzer sicher. Das wird sein Team am kommenden Wochenende wieder erleben, wenn es am Freitag gegen den Vierten aus Iserlohn und am Sonntag zum Zweiten nach München geht. Geschenkt gibt es in dieser Saison bis auf überdimensionale Playercards nichts mehr.

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