Caldwell als Pizza-Bote

Standpauke soll den Profis des Vizemeisters schon bei den Kassel Huskies Beine machen.

Düsseldorf. Zu viele Fehler gemacht, zu viele Geschenke verteilt und Verteidiger Ryan Caldwell als Pizza-Bote entlarvt - so sehen die zuletzt offenbarten Defizite der Düsseldorfer EG nach Darstellung von Trainer Harold Kreis und Manager Lance Nethery in Kurzform aus.

"Wir haben die 1:5-Niederlage gegen Ingolstadt mit der Mannschaft thematisiert. Und das ist als Ergebnis dabei herausgekommen", sagt Harold Kreis. "Immerhin hatten wir genügend Chancen. Das beruhigt mich etwas. Wir müssen in den nächsten Spielen treffsicherer sein und ein besseres Puck-Management in allen Zonen haben."

Dieses fehlt Ryan Caldwell schon länger. Dem Verteidiger unterlaufen mit schöner Regelmäßigkeit Puckverluste und Fehlpässe in der eigenen Abwehrzone, darum tituliert Lance Nethery den 28-jährigen Kanadier scherzhaft als Pizza-Boten.

"Natürlich dürfen solche Patzer nicht passieren. Ich arbeite daran, um die Fehler abzustellen", zeigt der gescholtene Einsicht, wobei ihm nach der Video-Analyse mit der Mannschaft auch nichts anderes übrigblieb.

Für Caldwell war die eigene Leistung gegen Ingolstadt umso ärgerlicher, weil seine Eltern extra aus Brandon in Manitoba angereist waren, um ein DEG-Spiel ihres Sohnes zu sehen. Ob es am Abend nach dem Ingolstadt-Spiel Eltern-Schelte gegeben hat, ist nicht überliefert. Eine Runde Pizza für die Mannschaft hat Ryan Caldwell indessen noch nicht verteilt.

Auf seinen etatmäßigen Deckungs-Partner Chris Harrington muss Caldwell nur noch eine Woche verzichten. Harrington wird nach überstandener Verletzung (OP nach Knochenabsplitterung im Daumen) am Donnerstag wieder ins Training einsteigen und soll im Derby gegen Köln am 30.Oktober ins Team zurückkehren. Brad Tutschek (Muskelriss in der Schulter) und Martin Hinterstocker (Riss des Syndesmosebandes) fallen weiter aus.

Etatmäßig wird am Donnerstag in Kassel und am Sonntag im Heimspiel gegen Hannover Jean-Sebastien Aubin zwischen den Pfosten. Für das Spiel gegen Ingolstadt hatte der Kanadier frei bekommen, weil Ehefrau Nathalie in den Wehen lag und am Sonntag einen Jungen zur Welt brachte.

Aubins Vertreter Mathias Lange bekam von Harold Kreis eine ganz gute Note. "Er hat seine Sache ordentlich gemacht. Schließlich war es ein erster richtiger Einsatz in der DEL. Bei den ersten beiden Gegentoren hatte er keine Chance, er wurde dabei auch alleine gelassen. Training und Spiel sind außerdem zwei völlig verschiedene Dinge. Als junger Torhüter hat er auch gesehen, dass er noch viel Arbeit vor sich hat." Auch bei der übrigen Mannschaft sieht Trainer Kreis noch nicht ausgeschöpftes Potenzial.

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