Aubin: Der Neue zwischen den Pfosten

Der 32-jährige Kanadier der DEG hat schon 219 NHL-Spiele absolviert.

Düsseldorf. Torhüter haben bekanntlich immer irgendeine Macke. Sagt jedenfalls der Volksmund. Jean-Sebastien Aubin kann damit wohl nicht gemeint sein. "Bei mir werden die Fans nichts Besonderes finden", sagt der 32-jährige Kanadier. Aubin ist die neue Nummer eins zwischen den Pfosten der Düsseldorfer EG und steht damit natürlich besonders im Blickpunkt.

Nicht nur, was den heutigen Saisonauftakt bei den Panthern Ingolstadt betrifft, sondern auch mit Blick auf die lange Tradition der DEG-Torhüter, die meistens Publikumslieblinge waren. Rainer Makatsch, Helmut de Raaf, Andrej Trefilov und Jamie Storr sind die beliebten Vorgänger des neuen Mannes, der sich seines schweren Erbes durchaus bewusst ist.

"Es ist eine Ehre für mich, diesen Leuten zu folgen. Ich verspreche, dass ich mein ganzes Können und meine ganze Erfahrung in die Waagschale werfen werde, um ein würdiger Nachfolger zu sein."

Was dem leicht untersetzt wirkenden Franko-Kanadier gelingen sollte, denn immerhin hat er 219 Spiele in der nordamerikanischen Profiliga (NHL) bestritten. Und das nicht irgendwo, sondern mit den Pittsburgh Penguins, den Toronto Maple Leafs und den Los Angeles Kings bei absoluten Top-Adressen. Daher verspürt Aubin auch keinerlei Nervosität vor seinem ersten Einsatz in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) am heutigen Abend. "Druck ist nur das, was sich ein Mensch selber als Druck auferlegt", sagt Aubin.

"Der Fänger vom Sankt-Lorenz-Strom" wirkt ruhig und gelassen. Bei Tennis und Golf schaltet er ab-, und dann ist da ja auch noch seine Familie. "Meine Frau Natalie und unser 26 Monate alter Sohn Nathan sind direkt mit nach Düsseldorf gekommen", sagt Aubin und ergänzt freudestrahlend: "Ende Oktober werden wir dann sogar zu viert sein, denn Natalie ist hochschwanger." Was es wird? "Natürlich wieder ein Sohn. Ich muss ja für Nachwuchstorhüter sorgen", sagt Aubin lachend und vor etwas weniger Schlaf im Herbst ist ihm auch nicht bange. "Als Entschuldigung für eine Niederlage werde ich das sicherlich nicht anführen."

Es ist ja auch das zweite Kind und Aubin damit vorbereitet. So vorbereitet wie auf seinen Start in Deutschland. "Das Leben hier ist nicht viel anders als in Nordamerika, außer dass ich einen Adapter für mein Laptop brauche." Den er bereits in den USA gekauft hat, denn Aubin will sich durch nichts überraschen lassen, auch nicht vom Eishockey in Deutschland. "Ich habe mich bei meinem Freund Bruno St. Jacques, der in Ingolstadt gespielt hat, über die DEL informiert. Das ist eine gute Liga."

In eben dieser Liga möchte nun Jean-Sebastien Aubin überraschen. Und am Dienstag dann besonders die Fans im Rather Dome. "Zum ersten Heimspiel ist meine neue Maske fertig, aber ich verrate noch nicht, was für ein Motiv drauf sein wird." Da ist sie also doch - diese liebenswerte, kleine Macke.

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