Abwehr der Düsseldorfer EG wackelt bedenklich

Nach dem verpatzten Auftakt steht das Team am Dienstag gegen Wolfsburg unter Zugzwang.

Düsseldorf. 552 Kilo geballte Urgewalt stehen in der Abwehr der Düsseldorfer EG. Durchschnittlich 93,6 Kilo bringt jeder Deckungsspieler auf die Waage. Auch mit einer Durchschnittsgröße von 1,90Metern hat die Abwehr der DEG Gardemaß und das Zeug dazu, ein Bollwerk der Liga zu werden. Allerdings kassierte das Team von Trainer Harold Kreis im ersten Saisonspiel gegen Ingolstadt gleich fünf Tore, was nicht für ihre Sattelfestigkeit sprach.

Das soll sich am Dienstag im ersten Heimspiel der Saison gegen die Grizzly Adams Wolfsburg (19.30Uhr, Dome) ändern. Davon geht auch Korbinian Holzer aus. "Wir müssen uns mehr reinhängen und dürfen uns nicht solche Fehler erlauben."

Der 21-Jährige zählte bislang zu den Heißspornen im Trikot der Düsseldorfer. Eine kurze Provokations-Zündschnur zusammen mit handfesten Argumenten gehören zu den Markenzeichen des gebürtigen Münchners. 107Strafminuten kassierte Holzer in 54 DEG-Saisonspielen, nur Ryan Caldwell (165), Daniel Kreutzer (123) und außer Konkurrenz der Augsburger Zugang Mark Murphy (129) saßen häufiger auf der Strafbank.

An der Seite des defensiv ausgerichteten Marian Bazany will sich Holzer für die National Hockey League empfehlen, nachdem er beim NHL-Entry-Draft 2006 von den Toronto Maple Leafs in der vierten Runde an Position 111 gewählt wurde, den Sprung über den großen Teich aber noch nicht geschafft hatte.

Zuvor war dies den DEG-Verteidigern Alexander Sulzer und Robert Dietrich gelungen. "Korbinian bringt eigentlich alles mit, was ein kompletter Profi benötigt. Er muss weiter hart an sich arbeiten und sein Temperament besser in den Griff kriegen", sagte DEG-Manager Lance Nethery, der eigentlich froh darüber ist, dass Holzer noch nicht zu den Maple Leafs gewechselt ist.

Holzer selbst hat diese Saison mit der DEG viel vor. Auch, dass er sich auf seinen eigenen Stärken besinnt. "Aggressivität und Provokation gehören dazu. Entscheidend ist, dass man in hitzigen Situationen einen kühlen Kopf bewahrt." Dazu will er seine Gegenspieler mit hartem Einsatz stoppen und dann selbst den ersten Pass nach vorne spielen.

Von einem der erfahrenen DEG-Abwehrspieler kann sich Holzer bestimmt etwas abschauen. Patrick Traverse hat für Ottawa, Anaheim, Boston, Montreal und Dallas 285 NHL-Spiele absolviert und kennt alle Finessen in der Abwehr. Die soll der 35-jährige Kanadier nun auch für die DEG anwenden. Am Dienstag wäre die beste Möglichkeit dazu.

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