Düsseldorfer EG : Abstreiter: Viel Freude und ein wenig Wehmut
Der Trainer der Düsseldorfer EG verzichtete für den Club auf seinen Co-Trainer-Posten bei Olympia. Trotz der für ihn verpassten Medaille überwiegt der Stolz.
Düsseldorf. Das olympische Eishockey-Turnier mit dem sensationellen Gewinn der Silbermedaille der deutschen Nationalmannschaft ist auch zum Start der neuen Arbeitswoche an der Brehmstraße allgegenwärtig. Und das, obwohl diese Woche für Tobias Abstreiter und die Düsseldorfer EG eine ganz besondere Bedeutung hat und gar kein DEG-Protagonist in Asien beteiligt war. Denn in den drei verbleibenden Hauptrundenspielen in der Deutschen Eishockey Liga möchte der aktuelle Tabellenelfte noch unbedingt sein Minimalziel realisieren — die Play-off-Teilnahme. Dazu müssen drei Punkte Rückstand aufgeholt werden. Bis zum Sonntag.
Doch auch Abstreiter und sein Co-Trainer Daniel Kreutzer kommen nicht um diese Fragen nach Freude und Mitfiebern herum. Ebenso wenig um die nach der Bedeutung für den Sport und die Liga hierzulande. Für den Cheftrainer der Rot-Gelben ist all das ein zweischneidiges Schwert, verzichtete Abstreiter zugunsten seiner Arbeit bei der DEG doch auf die Teilnahme im koreanischen Pyeongchang, wo er ursprünglich als Assistent von Bundestrainer Marco Sturm vorgesehen war. „Es war bei jedem Spiel das gleiche Gefühl. Die Freude stand im Vordergrund, trotzdem war Wehmut dabei“, erklärt der 47-Jährige. „Es war immer präsent, dass ich die Teilnahme verpasst habe.“
Abstreiter hätte gestern mit einer silberglänzenden Medaille nach Düsseldorf zurückkehren können — stattdessen verfolgte er das Finale zwischen Deutschland und den olympischen Athleten Russlands am Fernseher. „Ich habe mir einen Wecker gestellt und zuhause geschaut. Am Anfang bin ich erst langsam wach geworden, doch dann konnte ich nicht mehr ruhig bleiben. Und in meinem Kopf hat es rotiert“, sagt der Trainer. Der seelische Schmerz ist ihm anzusehen, trotz aller Freude über den Erfolg für das deutsche Eishockey.