Eishockey: Krupp muss um seinen Job bangen

Auch Franz Reindl steht nach der WM in der Kritik.

Bern/Düsseldorf. Die Mannschaft ist aus Bern abgereist, der Trainer geblieben. Nach dem blamablen 15. Platz der Deutschen Nationalmanschaft bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in der Schweiz wird es wohl ein Nachspiel geben. Der sportliche Abstieg der DEB-Auswahl, der lediglich wegen der Heim-WM 2010 folgenlos bleibt, wird in den kommenden Tagen und Wochen aufgearbeitet. DEB-Präsident Uwe Harnos schloss personelle Konsequenzen nicht aus.

"Die WM war für uns ein Desaster. Von Schnellschüssen halte ich aber jetzt nicht viel. Wir müssen erst Abstand haben. Dann werden wir uns Gedanken machen, ob es personelle Konsequenzen gibt", sagt Harnos. An den Gesprächen wird neben Bundestrainer Krupp und DEB-Generalsekretär Franz Reindl auch DEB-Vizepräsident Erich Kühnhackl teilnehmen.

Neu ist, dass die Deutsche Eishockey Liga in die Entscheidung einbezogen werden soll. Hintergrund ist, dass mehrere DEL-Manager - wie Hannovers Marco Stichnoth - Mitspracherecht und Konsequenzen gefordert hatten. Auch Franz Reindl soll dabei in Frage gestellt worden sein. Reindl hatte in den Berner Chaostagen mit fünf Niederlagen aus sechs Spielen den ehemaligen NHL-Profi in Schutz genommen. "Ich wüsste nicht, warum Uwe Krupp nicht auch 2010 Bundestrainer sein sollte."

Krupp selbst hatte nach dem abschließenden 2:1 gegen Absteiger Ungarn Fehler zugegeben. "Wir haben in der Offensive versagt, das war ein Totalausfall", so der 43-Jährige. "Meine Lektion ist: Wenn man drei Jahre um den neunten oder zehnten WM-Platz spielt, darf man sich nicht verlocken lassen, denn in Normalform spielen wir in der Abstiegrunde. Bei der WM in Halifax oder Moskau wurde unsere Leistung überschätzt."

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