Eishockey DEG meldet sich eindrucksvoll zurück

Düsseldorf · Nach dem schwachen Startwochenende mit zwei Niederlagen feiern die Düsseldorfer Eishockeyprofis in Augsburg (4:3) und Straubing (3:2) ihre ersten beiden Saisonsiege.

 Geschafft: Die Spieler der DEG feiern nach ihrem 3:2-Auswärtssieg mit ihren Fans.

Geschafft: Die Spieler der DEG feiern nach ihrem 3:2-Auswärtssieg mit ihren Fans.

Foto: Birgit Häfner

Als die Schlusssirene ertönte, fiel all die Last von Mathias Niederberger ab. Da riss er die Arme hoch und rief seine Freude heraus. Das tut der Torhüter der Düsseldorfer EG ja immer, wenn seine Mannschaft gerade ein Eishockey-Spiel gewonnen hat, aber diesmal tat der 26-Jährige das besonders energisch, dazu lächelte er so breit, dass man das selbst durch das Gitter seiner Maske erkennen konnte.

Der Grund für war nicht irgendein Sieg in der 52 Spiele langen Hauptrunde der Deutschen Eishockey Liga, es war der erste glatte der neuen Saison. In die war die DEG trotz der ganzen Loblieder, die im Vorfeld auf sie gesungen wurden, mit zwei Niederlagen gestartet. Schon gab es Murren im Umfeld. Ist die DEG vielleicht gar nicht so gut, wie es Beobachter in Nah und Fern nach der starken Vorbereitung gedacht hatten? Nun antwortete die Mannschaft auf ihre Weise: Erst gewann sie am Freitag in Augsburg mit 4:3 nach Penaltyschießen, dann legte sie am Sonntag ein 3:2 in Straubing nach.

„Das ganze Wochenende tut gut, fünf Punkte von sechs, letzte Woche waren es null, das war jetzt sehr wichtig“, sagte Nationalverteidiger Bernhard Ebner, der sich zwischendurch wie in einer Zeitschleife vorgekommen sein muss. Denn der Spielverlauf in Straubing erinnerte doch sehr an den vom Freitag in Augsburg.

Auch dort war die DEG stark gestartet, auch dort führte sie verdient mit 2:0, auch dort schenkte sie die Führung her. Allerdings glich der AEV nicht nur aus, er ging sogar mit 3:2 in Führung. Zwar schlug die DEG schnell wieder zurück, stand danach aber fast nur noch hinten drin. Mehrfach musste sie sich bei Niederberger bedanken, der sein Team nicht nur ins Penaltyschießen rettete, sondern dort einfach so weiter machte: sieben Penaltys, sieben Paraden. Da reichte der DEG der eine geglückte Versuch von Neu-Stürmer Reid Gardiner für den ersten Saisonsieg.

So sollte es am Sonntag weitergehen. Und es ließ sich gut an, die DEG erlaubte defensiv zunächst fast nichts, kam bei Puckbesitz meist kontrolliert aus der eigenen Zone und schnell durchs Mitteleis. Im zweiten Drittel machte sich das auch auf der Anzeigetafel bemerkbar: Erst schlenzte Verteidiger Nicholas Jensen einen Schuss von der blauen Linie ins Tor (26.), dann legte Stürmer Luke Adam in Unterzahl das 2:0 nach (31.). Für beide war es die Torpremiere im DEG-Trikot, die Laune war entsprechend.

Ebner erzielt das Siegtor fünf Minuten vor dem Ende

Gewonnen war aber natürlich noch nichts. Was sind im Eishockey schon zwei Tore? Was ist aktuell schon eine Führung gegen Straubing? Der ERC ist eine der Geschichten der neuen Saison: drei Spiele, drei Rückstände, drei Siege. Ein Grund dafür: Ex-DEG-Stürmer Travis Turnbull, der alleine vier Treffer erzielte.

Am Sonntag blieb Turnbull wirkungslos, und dennoch stand es plötzlich 2:2 — was aufgrund der Spielanteile nicht unverdient war, die Art und Weise der Gegentore stieß den Düsseldorfern aber sauer auf. Vor allem beim ersten: Straubings Jeremy Williams hatte Niederberger umgerannt, der deswegen so aus der Position war, dass er den anschließenden Torschuss nicht festhalten konnte, im Gewusel danach rutschte die Scheibe ins Tor. Und als wäre das nicht schon ärgerlich genug gewesen, wurde ein eigentlich verunglückter Schuss der Gastgeber so abgefälscht, dass er im Tor landete.

Im Gegensatz zu Freitag brach die DEG diesmal nicht ein. Zwar gönnte sie sich erneut zu viele Strafzeiten, hielt dem Straubinger Druck aber stand. In Augsburg hatte es noch drei Gegentreffer in Unterzahl gegeben, nun hielt sich die DEG schadlos und spielte selbst wieder nach vorne. Mit Erfolg: Knapp fünf Minuten vor dem Ende stocherte Bernhard Ebner einen Nachschuss über die Linie. Ein Tor, das nicht zwingend in der Luft lag. Aber ein Tor, das der DEG ein nahezu perfektes Wochenende bescherte.

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