Eishockey: Der Kampf um Zachs Erbe

Vom Elan der WM konnte die Deutsche Eishockey-Liga nicht profitieren. Statt Aufbruchstimmung herrschte Chaos.

Düsseldorf. Die Weltmeisterschaft im eigenen Land sollte der Deutschen Eishockey Liga (DEL) einen mächtigen Schub geben. Aber daraus wurde trotz des beachtlichen vierten Platzes der Nationalmannschaft nichts. Bevor die DEL am Freitag in ihre 17.Saison startet, herrschte eher Chaos als Aufbruchstimmung. Auf die Insolvenz und den Ausschluss der Frankfurt Lions folgte ein monatelanger Gerichtsstreit mit den ebenfalls insolventen Kassel Huskies, der erst wenige Tage vor Saisonbeginn beendet war. Mit 14 Klubs, aber ohne Kassel, nimmt die DEL nun das Rennen um den Titel auf. Neu in der Liga ist der EHC München. Der Klub rangiert mit einem Etat von 3,5 Millionen Euro im unteren Drittel der Liga.

Die Favoritenbürde in der DEL teilen sich nach Expertenmeinung die Eisbären Berlin mit Trainer Don Jackson und die Mannheimer Adler, bei denen Harold Kreis an der Bande steht. Der 180-fache deutsche Nationalspieler kommt von der Düsseldorfer EG, die diesmal bei den Experten nicht zum Kreis der Favoriten gehört. Berlin und Mannheim können mit je acht Millionen Euro planen.

Besonders vollmundig anwortet Berlins Don Jackson auf die Frage nach dem künftigen Titelträger. "Wir werden Meister, weil wir jedes Spiel gewinnen wollen. Wir geben uns nicht damit zufrieden, unter die ersten vier Teams zu kommen", sagt der 54-Jährige, der 2010 mit den Eisbären im Viertelfinale gescheitert war.

Nach dieser Pleite steht Jackson unter Zugzwang, ebenso wie bei den Mannheimer Adlern Harold Kreis, der den Kader ganz nach seinen Wünschen zusammenstellen durfte. Dennoch stapelt Kreis stapelt tief: " Ingolstadt wird Meister. Die Mannschaft war vorher schon stark und wurde noch verstärkt."

Einer wird ab dieser Saison auf der Trainerbank fehlen. "Alpenvulkan" Hans Zach genießt nach der Meisterschaft mit den Hannover Scorpions beim Angeln, Radfahren und Wandern den Ruhestand. "Mir geht es blendend ohne Eishockey. Ich führe zur Zeit ein erfülltes Rentner-Leben", sagt der 61-Jährige, um sich doch ein Hintertürchen offen zu lassen: "Wenn es irgendwann und irgendwo passt, dann ist es gut möglich, dass ich als Feuerwehrmann bei einem Klub einspringe. Aber ich bin nach all den Jahren in einer guten Position: Ich muss nicht mehr, aber ich könnte."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort