Länderspiel Deutschland vs. Frankreich Einzelkritik: Werner ist fleißig und Stindl der Joker

Kevin Trapp: Parierte nach 19 Minuten gegen Lacazette und wirklich herausragend gegen Mbappe (32.) und Martial (58.). Kämpft jetzt aussichtsreich mit Bernd Leno um die Position 3. Hat den Nachteil, in Paris auf der Bank zu sitzen.

Torschütze Lars Stindl (2.v.r) jubelt mit Mario Götze (2.v.l), Julian Draxler (l) und Mesut Özil über das 2:2.

Torschütze Lars Stindl (2.v.r) jubelt mit Mario Götze (2.v.l), Julian Draxler (l) und Mesut Özil über das 2:2.

Foto: Roland Weihrauch

Kurios: Paris-Stammtorwart Ariola saß am Dienstag bei den Franzosen auf der Bank.

Emre Can: Viel Schatten. Schnell ist er, aber auch verliebt darin, besondere Dinge zu tun, die er anderen überlassen sollte. Einfacher wäre oft besser. Eine Lektion, die der Liverpooler schnell lernen muss. Auf der rechten Seite so keine echt Option. Raus für Lars Stindl (83.).

Lars Stindl: Kommt als Joker in der 83. Minute für Can ins Spiel. Bewahrt Deutschland in der Nachspielzeit vor der Niederlage.

Niklas Süle: Selbst wenn er beim 0:1 nicht gut aussah: Er hatte es mit Könnern zu tun. Lieferte trotzdem richtig gute Arbeit ab. Ist seiner Statur zum Trotz schnell und zweikampfstark. Könnte bei der WM Stammspieler sein - dann zum Leidwesen von Boateng und Rüdiger.

Mats Hummels: Es war viel von Löchern im Schuh die Rede. Nebenbei erledigt er alle Defensivarbeiten für schon mal schlampige Sechser mit, hat immer einen Fuß dazwischen und überragendes Aufbauspiel. Ist in Topform. Hoffentlich nicht zu früh. Zur Pause raus für Rüdiger.

Marvin Plattenhardt: Der Berliner mühte sich mitzuhalten. Fällt aber in Sachen Niveau noch ab.

Sami Khedira: So kurz die Haare geschoren waren, so kurz seine Zündschnur, wenn er offensiv den Ball hatte. Zog dann ab - und wurde geblockt. Khedira brachte die körperliche Komponente in ein fast körperloses Spiel. Bezeichnend seine Balleroberung vor dem Ausgleichstor. Raus für Rudy (75.).

Toni Kroos: Spielte nicht so sichtbar wie gegen jene Gegner, die eine Klasse schlechter sind als die Franzosen - und ihn deshalb defensiv nicht derart fordern. Ließ meist Vorsicht walten und war Ballverteiler ohne Offensivanspruch. Nur sein Freistoß an die Latte bleibt in Erinnerung.

Mesut Özil: Technisch fein, aber eben auch nachlässig, wenn es nicht so klappt, wie er es gerne hätte. Dann aber wieder: Traumpass auf Timo Werner, der sofort allein vor dem Torwart steht und trifft.

Ilkay Gündogan: An ihm lief alles vorbei. Gündogan wird noch brauchen, bis er wieder echte Hilfe ist. Raus für Götze (65.).

Julian Draxler: Starker Pass auf Werner vor der Pause, eine Fußspitze fehlte dem Leipziger aber. Draxler wirbelte gegen seine Pariser Kollegen, nicht immer effizient, aber doch immer für den besonderen Moment gut. Deutschlands Bester in der offensiven Dreierreihe.

Timo Werner: Fleißig ist er. Hatte es als Spitze nicht immer leicht, setzte sich aber beim Ausgleich an der Grenze zum Abseits blitzschnell ab - das ist ein echtes Pfund. Tunnelte dann Torwart Mandanda ziemlich abgeklärt. Raus für Sandro Wagner (85.).

Antonio Rüdiger: In Minute 53 hätte er den Ausgleich erzielen müssen. Fügte sich gut ein.

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