Deutscher Achter feiert gelungene Olympia-Generalprobe

Posen (dpa) - Die Olympia-Generalprobe gewonnen und frisches Selbstvertrauen getankt: Der Deutschland-Achter hat beim Weltcup-Finale im polnischen Posen einen glanzvollen Sieg gefeiert.

Das Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes und Europameister mit Schlagmann Hannes Ocik (Schwerin) distanzierte Weltmeister Großbritannien in einem packenden Zweikampf. „Unser Ziel ist es, in Rio um die Goldmedaille mitzufahren und sie letztlich auch zu gewinnen. Das war heute ein großer Schritt in diese Richtung“, sagte Ocik.

Sieben Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele lieferten sich die Dauerrivalen ein heißes Duell. Bis zur Streckenhälfte führten die Briten, dann zog der Olympiasieger von London 2012 vorbei. Im Ziel betrug der Vorsprung 63 Hundertstelsekunden. „Die Briten sind ein zäher Gegner. Aber für mich sind die Holländer der Gold-Favorit in Rio“, meinte Bundestrainer Ralf Holtmeyer. Die Niederländer, die mit dem Sieg beim vorigen Weltcup in Luzern beeindruckten, verzichteten auf einen Start in Posen genauso wie die USA und Russland. Der Traum vom Olympiasieg lebt auch für den Doppelvierer mit Schlagfrau Lisa Schmidla (Krefeld). Die zweite deutsche Gold-Hoffnung feierte nach einem Rückschlag in Luzern den ersten Weltcup-Sieg in diesem Jahr. Wieder mit Julia Lier (Halle/Saale) an Bord gewann das Quartett mit hauchdünnem Vorsprung vor Australien. „Das Niveau hat ganz schön angezogen. Aber wir wollen unbedingt in Rio gewinnen“, sagte Schmidla.

Auch der Männer-Doppelvierer präsentierte sich deutlich verbessert und erreichte erstmals in dieser Saison als Zweiter hinter Australien einen Podiumsplatz. Mit der Rückkehr von Hans Gruhne (Potsdam), der einen verschleppten Infekt auskuriert hat, stimmt der Rhythmus im Gold-Boot von 2012 wieder. „Wir haben zwei Wochen körperlich und mental extrem hart zusammen gearbeitet. Jetzt sind wir wieder vorne dran“, meinte Gruhne.

Eine weitere Medaillenhoffnung platzte, als der Doppelzweier aufgrund des krankheitsbedingten Ausfalls von Marcel Hacker (Magdeburg) schon am Samstag abgemeldet werden musste. Insgesamt erreichten nur sechs Boote aus der deutschen Olympia-Flotte das Finale. Dennoch zeigte sich Marcus Schwarzrock, Cheftrainer des Deutschen Ruderverbandes, optimistisch: „Es war ein Aufwärtstrend zu erkennen. Wir bleiben bei unserem Ziel für Rio und wollen zwei bis vier Medaillen, davon ein- bis zweimal Gold.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort