Keine Mehrheit DDR-Radsportidol Schur kommt nicht in die „Hall of Fame“

Frankfurt/Main (dpa) - DDR-Radsportidol Gustav-Adolf „Täve“ Schur wird nicht in die Ruhmeshalle des deutschen Sports aufgenommen. In der Jury gab es keine Mehrheit für Schur, wie die Stiftung Deutsche Sporthilfe in Frankfurt mitteilte.

Keine Mehrheit: DDR-Radsportidol Schur kommt nicht in die „Hall of Fame“
Foto: dpa

Die Nominierung Schurs hatte Kritik ausgelöst. Der zweimalige Rad-Weltmeister, frühere Abgeordnete der DDR-Volkskammer und des Bundestags, hatte jüngst in einem Interview im „Neuen Deutschland“ Doping in der DDR heruntergespielt.

Michael Ilgner, der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Sporthilfe, erklärte die Entscheidung der Jury. „Schur ist nicht gewählt worden, und es wird in dieser Weise keinen dritten Anlauf geben“, sagte Ilgner. Die Sporthilfe sei überzeugt, dass statt eines Entscheids einer Jury eine grundsätzliche Diskussion über die deutsche Sport-Vergangenheit nötig sei. 2011 war Schur schon einmal vorgeschlagen worden.

In die „Hall of Fame“ wurden vier neue Mitglieder gewählt: die Weitspringerin Heike Drechsler, der Skispringer Sven Hannawald, der nordische Kombinierer Franz Keller und Fußball-Nationalspieler Lothar Matthäus.

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