Nach schwerer Krankheit : Er war der „Beckenbauer des Ostens“: Hans-Jürgen Dörner gestorben
Dresden Aus der Geschichte von Dynamo Dresden und aus der des DDR-Fußballs ist Hans-Jürgen „Dixie“ Dörner nicht wegzudenken. Er war Vorreiter einer modernen Spielinterpretation. Nach schwerer Krankheit ist Dörner nun kurz vor seinem 71. Geburtstag gestorben.
Er wurde stets als „Beckenbauer des Ostens“ betitelt, auch wenn Hans-Jürgen Dörner das selbst nie mochte. In der Nacht zum Mittwoch ist die Fußball-Legende der DDR im Alter von 70 Jahren nach langer schwerer Krankheit in seiner Dresdner Wohnung gestorben, teilte der Anwalt von Dörners Familie mit. Der gebürtige Görlitzer spielte im Erwachsenenbereich ausschließlich für Dynamo Dresden; er gewann je fünfmal die Meisterschaft und den Pokal der DDR.
Den Vergleich mit Franz Beckenbauer musste sich Dörner gefallen lassen. Ebenso wie der Münchner „Kaiser“ interpretierte der nur „Dixie“ gerufene Dörner den Libero auf ganz spezielle Art: Technisch versiert mit einem guten Auge für die freien Räume und einem unvergleichlichen Vorwärtsdrang. So markierte der gelernte Angreifer in 558 Spielen für Dynamo 101 Tore - vor allem nach Soli, aber auch per Freistoß und mit Distanzschüssen.
„Mit seinen überragenden Fähigkeiten als absoluter Ausnahmespieler hat er damals das Libero-Spiel mit besonderer Eleganz vollkommen neu interpretiert. Hervorzuheben ist gleichermaßen sein großartiges Engagement für die Belange unserer Sportgemeinschaft nach der aktiven Karriere. Seine Kompetenz und sein riesiger Erfahrungsschatz sowie seine Persönlichkeit und Menschlichkeit werden der SG Dynamo Dresden in der aktiven Gremienarbeit sehr fehlen. Aber all dies tritt in diesem Moment in den Hintergrund. Wir haben eine bewundernswerte Persönlichkeit verloren, das reißt ein großes Loch in unsere Mitte“, sagte Dynamo-Präsident Holger Scholze in einer Vereinsmitteilung.