Krefeld Pinguine Corona-Krise bedroht die Existenz der Pinguine

Krefeld · Die Ausbreitung des Virus lässt Investoren und Sponsoren Abstand nehmen von Zusagen für den DEL-Klub.

 Geschlossen: Aufgrund der Corona-Pandemie ist auch der Fanshop der Krefeld Pinguine in diesen Tagen geschlossen.

Geschlossen: Aufgrund der Corona-Pandemie ist auch der Fanshop der Krefeld Pinguine in diesen Tagen geschlossen.

Foto: Ja/Samla

Die Krefeld Pinguine wollten in ihren Planungen für die kommende Saison schon viel weiter sein. Mitte März sollte die Kapitalerhöhung durchgewunken werden, Ende des Monats die Gesellschafterstruktur in neuen Zügen bestehen. Doch die Auswirkungen der Corona-Krise machen es den Verantwortlichen um Geschäftsführer Matthias Roos deutlich schwieriger, die eigenen Planziele zu erfüllen. „Corona ist ein Riesenproblem. Derzeit ist es schwierig, alle Aufgaben zu bewältigen, da das Virus alles bestimmt“, erklärt Roos. Zur Zeit sei es schwierig, Zusagen von Wirtschaftspartnern für die kommende Spielzeit zu erhalten und deshalb sei eine Budgetplanung bislang kaum möglich. „Und so wie es aussieht, wird Corona uns noch eine ganze Weile beschäftigen, keiner kann derzeit absehen, wie schwerwiegend die Auswirkungen für unsere Gesellschaft, vor allem aber auch für die Wirtschaftsunternehmen sein werden“, gibt der Pinguine-Geschäftsführer zu bedenken.

Wellen: „Elf Teams kämpfen darum, in der Liga zu sein“

Die Auswirkungen sind gravierend. Nach WZ-Informationen scheiterte in der vergangenen Woche die Übernahme der Gesellschafteranteile von Dirk Wellen und Wolfgang Schulz, weil ein potentieller Käufer seine zuvor getätigte Zusage zurückzog. Die Pinguine wollten sich auf Nachfrage nicht zu dem Thema äußern. Es scheint aber klar, dass Investoren und Sponsoren derzeit kaum mittelfristige Finanzentscheidungen treffen, die die Wirtschaftlichkeit ihrer eigenen Unternehmen im Nachhinein bedrohen könnten. Dirk Wellen teilt in den Sozialen Netwerken mit: „Ich glaube, dass elf von vierzehn Teams darum kämpfen, im September noch in der Liga zu sein. Falls dann überhaupt die Saison beginnt.“ Der gleichen Ansicht ist auch Roos, der sagt: „Es kann derzeit keiner mit Sicherheit sagen, wann wieder Sportveranstaltungen vor Publikum stattfinden. Und das bedeutet auch, dass keiner mit Bestimmtheit sagen kann, dass die Saison im September startet.“

Noch nicht gestartet wurde bislang der Dauerkartenverkauf an der Westparkstraße. Zu wackelig sind die Zukunftsprognosen laut Roos. Bei der Konkurrenz handhabt man das anders. So hat die Düsseldorfer EG beispielsweise ihre Dauerkarten im Verkauf. Auch bei den Kölner Haien kann man bereits seine Saisonkarte buchen. Beide Vereine hatten mit dem Dauerkartenvorverkauf aber schon im Februar oder Anfang März begonnen – weit vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Europa.

Die Einbußen durch Corona sind derzeit kaum absehbar und machen die Planungssituation der Pinguine, die durch die Querelen im vergangenen Jahr bis hin zu einer möglichen Zahlungsunfähigkeit bereits viel Zeit verloren haben, auch in sportlicher Hinsicht zu einem gewagten Spiel. Roos: „Mit der Situation sind wir sicherlich nicht alleine in der Liga. Es ist derzeit sehr schwierig, eine Mannschaft zusammenzustellen.“ Leistungsbezogene Verträge mit möglichen Klauseln zu den Auswirkungen der Coronakrise könnten eine Lösung sein. „Das sind Möglichkeiten, die wir ausloten müssen“, so Roos. Bis dahin scheint es noch ein langer Weg zu sein. Ein Vorbereitungsstart im August scheint noch weit weg.

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