Chef der Commonwealth Games in Indien entlassen

Neu Delhi (dpa) - Drei Monate nach den von Korruptionsvorwürfen überschatteten Commonwealth Games (CWG) in Neu Delhi hat die indische Regierung den Vorsitzenden des Organisationskomitees entlassen.

Neben Suresh Kalmadi muss auch der Generalsekretär des Gremiums, Lalit Bhanot, seinen Hut nehmen. Das indische Bundeskriminalamt (CBI) habe beiden vorgeworfen, die Untersuchung der Korruptionsvorwürfe zu behindern und Zeugen einzuschüchtern, sagte Sportminister Ajay Maken in der indischen Hauptstadt.

„Der Schritt wurde vor dem Hintergrund der Sorgen des CBI unternommen und im Interesse einer unparteiischen und unbehinderten Untersuchung“, sagte Maken weiter. Als Vorsitzender des CWG-Organisationskomitees werde der bisherige Geschäftsführer Jarnail Singh Kalmadi nachfolgen. Die Regierung hole nun Rechtsgutachten ein, um Kalmadi auch vom Posten des Vorsitzenden der Indischen Olympischen Vereinigung zu entfernen.

Kalmadi hat alle Korruptionsvorwürfe zurückgewiesen. Er war bereits kurz nach den Spielen im Oktober von einem Funktionärsposten in der regierenden Kongresspartei zurückgetreten, der er angehört. Vorgeworfen werden dem Organisationskomitee unter anderem die Vergabe überteuerter Verträge ohne Ausschreibung. Unmittelbar nach den Spielen, an denen sich 71 Nationen beteiligten, hatte die Kongress-geführte Regierung eine Untersuchung angeordnet.

Die CWG kosteten nach Schätzungen zwischen sieben und zehn Milliarden Dollar (5,1 und 7,3 Milliarden Euro). Bereits vor Beginn waren sie wegen Verzögerungen beim Bau der Sportstätten, der Nutzung mangelhafter Baumaterialien und unzumutbaren hygienischen Zuständen bei den Unterkünften der Sportler in die Kritik geraten. Die Spiele selber liefen im Oktober aber weitgehend pannenfrei ab.

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