So aufgeladen mit Bedeutung ist dieses Spiel, dass es ganz schön ist, wenn auch mal gelacht werden darf bei der Pressekonferenz in einem Nebentrakt des Estadio Santiago Bernabeu, das mitten in der Stadt steil wie eine Festung aus dem Paseo de la Castellana in den Himmel wächst. Den Begriff "Bayern-Dusel" soll Schweinsteiger der internationalen Presse erklären, und der Fragesteller spricht das "Dussel" aus. Schweinsteiger windet sich grinsend ganz gut heraus: "Das ist alles harte Arbeit."

Alle seien gierig danach, dieses Finale zu spielen und zu gewinnen, sagt Schweinsteiger. Der FC Bayern hat ihn als stellvertretenden Spielführer zusammen mit Kapitän Mark van Bommel aufs Podium geschickt. Passt auch deshalb, weil die beiden zu einem defensiven Mittelfeld-Duo von Weltklasse gereift sind. Dass "Schweini" erwachsen geworden ist, dass er Ballkontakte hatte wie kein anderer in der Bundesliga und dass er einem guten Spiel fast stets ein noch besseres folgen lässt, ist eines der wichtigsten Verdienste seines Trainers.

"Die Philosophie hat sich mit dem neuen Trainer geändert. Am Anfang war etwas Geduld gefragt. Dass wir jetzt so belohnt werden, ist wunderschön", sagt Schweinsteiger. Wie gewaltig seine Bedeutung für die Nationalmannschaft durch den Ausfall von Michael Ballack gewachsen ist, das will er nicht zum Thema machen. Nicht jetzt: "Ich bin bei Bayern. Und alles, was zählt, ist das Finale." Mit dem langjährigen Kollegen Lucio, der jetzt für Inter verteidigt, hat er Kontakt gehalten per SMS. Auch, weil er "ein guter Mensch" sei.

Auch Inter will das Triple, und der Respekt des Gegners ist Mailand gewiss. "Inter ist nicht nur defensiv sehr stark", warnt Mark van Bommel. Wenn der Gegner 1:0 führe, werde es ganz schwer, noch einmal zurückzukommen. Schweinsteiger kann die Qualitäten für den Sieg benennen: "Charakterstärke, Mentalität, Perfektionismus." Und weit entfernt davon zu sein, elf Mitläufer aufzubieten.