Bundesliga: Bruno Labbadia steht erstmals unter Druck

Nach der Niederlage gegen Stuttgart muss Bayer bei Spitzenreiter Hoffenheim punkten.

Leverkusen. Bruno Labbadia steht erstmals unter Druck. Aber der Trainer von Bayer Leverkusen darf es sich nicht anmerken lassen. "Jetzt ist Normalität eingetreten", sagt Bruno Labbadia vor dem schweren Auswärtsspiel beim Spitzenreiter TSG Hoffenheim.

Das Wort von der Krise machte nach dem 2:4 in Düsseldorf gegen den VfB Stuttgart die Runde. Das hört der ehrgeizige Bayer-Trainer nicht gern: "Wir stellen uns der Kritik, wir fragen uns immer, wo wir stehen. Wir wollen die Qualifikation für das internationale Geschäft schaffen, und wir wissen, dass es darum in der Bundesliga ein Hauen und Stechen geben wird."

Auch deshalb war dem Trainer gar nicht recht, dass Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser mehr oder weniger unverblümt die Champions League zum Saisonziel erhob.

"Auch wenn wir in Sinsheim verlieren sollten, werden wir nicht von einer Krise reden. Und dass Druck da ist, habe ich schon nach dem Spiel in Düsseldorf nicht verneint." Labbadia weiß, wie die Dinge laufen in der Liga. Trotzdem war ihm nicht wirklich bewusst, dass "wir von den letzten sechs Spielen nur eines gewonnen haben". Diese Aussage verwunderte am Mittwoch seine Zuhörer ganz offensichtlich.

Nun also zum Spitzenreiter. Die Voraussetzungen könnten ungünstiger kaum sein. Alle Nationalspieler stehen für die Vorbereitung nicht zur Verfügung. "Wir arbeiten normal, aber weil die Nationalspieler nicht da sind, ist die spezielle Vorbereitung auf das Spiel natürlich nicht möglich", sagt Bruno Labbadia.

Lange hat er mit dem Bundestrainer gesprochen und ist auf Verständnis gestoßen, erzählt der Bayer-Trainer. Joachim Löw hat versprochen, die Leverkusener angesichts des Freitagspieles nicht über Gebühr zu belasten.

"Da gab es keinerlei Diskussion", sagt Labbadia. Und trotzdem muss er erst abwarten, in welcher Verfassung die Nationalspieler am Donnerstag zurückkehren. Wer in der Startformation steht, wollte Labbadia nicht sagen ("Momentan passt es nicht, über Personen zu reden"), aber es wird Veränderungen geben.

Es gilt als sicher, dass Henrique für den gegen Mario Gomez hoffnungslos überforderten Lukas Sinkiewicz in die Bayer-Startformation zurückkehrt. Der Ex-Bochumer Thomas Zdebel wird wahrscheinlich defensiv aufgeboten, damit Simon Rolfes aus dem Mittelfeld stärker in die Offensive wirken kann.

Toni Kroos ist für Labbadia noch kein Thema. Der vom FCBayern München ausgeliehene U21-Nationalspieler sei noch nicht so weit: "Toni muss erst den Anschluss finden. Ihn vorher aufzubieten, macht keinen Sinn."

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