Internationale Pressestimmen zum Tod von Muhammad Ali

Berlin (dpa) - Die Deutsche Presse-Agentur hat die internationalen Pressestimmen zum Tod von Muhammad Ali gesammelt.

Internationale Pressestimmen zum Tod von Muhammad Ali
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USA:

„New York Times“: „Muhammad Ali stand im Mittelpunkt der amerikanischen Kultur, weil sein Boxen zum Kommentar über das Befinden der USA wurde: Zuschlagen oder geschlagen werden. Boxen war bei ihm nicht nur ein Sport, sondern eine Volksabstimmung über den Zustand des Landes.“

„The New Yorker“: „Was für ein Verlust nun durchstanden werden muss, obwohl man seit Jahren wusste, dass es so kommen würde. Muhammad Ali (...) war die sagenhafteste amerikanische Figur seines Zeitalters, ein selbst erfundener Charakter von solch physischem Witz, politischem Trotz, weltweiter Berühmtheit und bloßer Originalität, dass man keinen Romanautor nennen könnte, der sich trauen würde, ihn sich auszudenken.“

„The Courier-Journal“ (aus Alis Heimatstadt Louisville, Kentucky) zitiert Alis Biografen Thomas Hauser: „Jedes Mal, wenn er in den Spiegel geschaut und gesagt hat: „Ich bin so hübsch“, dann hat er eigentlich etwas gesagt, bevor es in Mode kam: „Black is beautiful.“ Und das zu einer Zeit, als eine Menge Schwarzer dachte, es sei besser, weiß zu sein.“

GROSSBRITANNIEN:

„The Independent“: „Aber der dreifache Schwergewichts-Weltmeister war viel mehr als nur ein Boxer. Mit Witz, Eloquenz und ansteckendem Draufgängertum bezauberte er die Welt und wurde für viele zur Quelle der Inspiration. Und indem er bewies, dass sein Mut nicht nur physischer Natur war, wurde er zur wichtigen Figur der Bürgerrechtsbewegung.“

„The Telegraph“: „Muhammad Ali ist gestorben: Der Superstar, der das Gesicht des Sports veränderte.“

„The Guardian“: „Muhammad Ali, der im Alter von 74 Jahren starb, wurde von vielen als der größte Schwergewichts-Boxchampion gefeiert, den die Welt jemals gesehen hat. Er war sicherlich der Boxer mit dem größten Charisma. Sein Mut im und außerhalb des Rings und sein verbaler Hohn der Gegner waren legendär, ebenso wie sein Engagement für Gerechtigkeit und seine Anstrengungen für die Kranken und Unterprivilegierten.“

SPANIEN:

„Mundo Deportivo“: „Adiós dem Größten, Adiós Legende. Muhammad Ali, die größte Sportikone des 20. Jahrhunderts, stirbt mit 74 Jahren und hinterlässt ein riesiges Erbe“

„Sport“: „Mehr als eine Legende. Eine Legende kann nicht sterben. Muhammad Ali, Cassius Clay ist von uns gegangen, aber ein Mythos wurde geboren. Der beste Boxer der Geschichte hat sich auch durch sein soziales und politisches Engagement ausgezeichnet.“

„El Pais“: „Eine Ikone des 20. Jahrhunderts ist tot. Der König der Welt“

„La Vanguardia“: „Muhammad Ali, Sport- und Sozial-Legende des 20. Jahrhunderts, stirbt mit 74 Jahren“

„El Mundo“: „Ali, der Größte“

„Marca“: „Der Größte ist von uns gegangen. Der Sport weint um Muhammad Ali“

„AS“: „Ali, der größte Mythos des Sports, ist tot. Muhammad Ali hat für andere alles aufs Spiel gesetzt.“

ITALIEN:

„La Repubblica“: „Ali - die Legende, die die Welt verändert hat. Addio, König der Welt. Du warst einzigartig und gleichzeitig der Champion aller: „Me, We“. Ich, Wir. Du hast nicht nur Amerika, sondern auch das 20. Jahrhundert aufgeweckt. Du hast Gleichheit für Schwarze und Weiße gefordert, Religions- und Meinungsfreiheit. Ohne Dich gäbe es keinen Obama im Weißen Haus. (...) Du hast für alles bezahlt: Für Deine Größe, für Deine Menschlichkeit, für Deine Fehler. Du hinterlässt keine Erbe. Das Amerika von Trump ist nicht mehr Deins.“

„Corriere della Sera“: „Ali zählte doppelt: Als Sportler und als Mensch. Auch wenn er trotz seiner Größe nicht unbesiegbar war, so stand er doch in der Welt des Boxens für etwas Einzigartiges, das nicht mehr wiederholt werden kann. Und als direkte Konsequenz der im Ring erzielten Berühmtheit hat er gezeigt, wie man sich durch freien Willen und unbequeme Entscheidungen seinem Nächsten ganz zur Verfügung stellen kann (...). Ali war in allem ein Revolutionär - in seinen Worten, seinen Gesten und seinem Verhalten. (...) Er war ein Schmetterling und eine Biene. Er war schlicht und einfach Muhammad Ali, der Größte.“

SCHWEIZ:

„Sonntagsblick“: „Der Größte in Ewigkeit“

„Blick.ch“: „Die Spuren, die er hinterlässt, sind unauslöschlich und viel mehr als sportliche Statistik. ... Er war ein Idol, ein Rebell, der grösste Sportler des 20. Jahrhunderts.“

„Neue Zürcher Zeitung am Sonntag“: „Muhammad Ali - Tod eines Champions. Er war der charismatischste Boxer der Geschichte.“

„Tages-Anzeiger“ (Online): „Er war der Sportler des Jahrhunderts - doch die Bedeutung von Muhammad Ali ging weit darüber hinaus.“

„Sonntagszeitung“: „Der Größte, der Beste, der Schönste“

ÖSTERREICH:

„Kurier“: „Der Größte hat seinen längsten Kampf verloren“

„Die Presse am Sonntag“: „Der letzte Gong nach drei Jahrzehnten Fight“

„Kronen Zeitung“: „Der Größte verlor seinen letzten Kampf. Das Herz des Allergrößten schlägt nicht mehr.“

SCHWEDEN:

„Dagens Nyheter“: „Das Licht um Muhammad Ali strahlte heller als um jeden anderen. Und die Flamme, die er entzündete, wird niemals verlöschen.“

„Svenska Dagbladet“: „Muhammad Ali nannte sich selbst den Größten. Aber er war mehr als das. Kein anderer Athlet hatte für seine Zeit diese Bedeutung. Und keiner konnte Treffer landen wie er, sowohl verbal wie auch körperlich.“

DÄNEMARK:

„Politiken“: „Muhammad Ali hat die Welt des Boxens ebenso revolutioniert wie das Selbstbewusstsein des schwarzen Amerika.“

NORWEGEN:

„Aftenposten“: „Die Geschichte von Muhammad Ali: Er hat ohne Zweifel die größte Sportler-Biografie der Welt.“

RUSSLAND

„Sport-Ekspress“: „Der Champion des Volkes ist tot. Vielleicht gefallen einem der Stil oder einzelne Sprüche Alis nicht, aber niemand hat dem Boxsport mehr großartige Kämpfe geschenkt als er.“

„Kommersant: „Amerika hat der Welt viele sportliche Genies und viele sportliche Rebellen geschenkt, aber das wichtigste Genie und der wichtigste Rebell wird für immer Muhammad Ali bleiben.“

UNGARN:

„Nemzeti Sport“: „Muhammad Ali war ein wahrhafter Champion, der Mut verkörperte, der nicht nur im Ring kämpfte, sondern auch für den Frieden und die Menschenrechte. Er hat das Amerika der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stark beeinflusst.“

TSCHECHIEN:

„Nedelni Blesk“: „Er hat den Wettkampf nach 32 Jahren verloren: Ali versus Parkinson. Dem Olympiasieger und dreifachen Profi-Weltmeister stand seit 1984 ein tückischer Gegner gegenüber, der die schlimmsten Absichten hatte. Doch Cassius Clay, wie der Mann aus Louisville ursprünglich hieß, bevor er zum Islam konvertierte, gab bis zuletzt nicht auf - genauso, wie er mit seinen Tänzen und schnellen Haken seine Gegner im Ring bezwing, genauso, wie bei seinem Kampf für die Rechte der Schwarzen und seiner Kritik des Vietnamkriegs. Mit der Krankheit rang er 32 Jahre bis zum letzten Atemzug.“

CHINA:

Staatliche Nachrichtenagentur Xinhua: „Muhammad Ali, der großartigste Boxer aller Zeiten, wird immer als ein guter Freund Chinas in Erinnerung bleiben. Sein Motto - Schwebe wie ein Schmetterling, stich wie eine Biene - war den Chinesen gut bekannt. Er wurde von chinesischen Jugendlichen, die sportlichen Träumen nachjagen, als Leuchtfeuer gefeiert.“

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