Sorgen um Nowitzkis Knie - Team fehlt die Frische

München (dpa) - Das Knie von Dirk Nowitzki bereitet den deutschen Basketballern ein paar Sorgen. Der Superstar selbst gibt Entwarnung und kümmert sich um seine Fans. Beim letzten Test gegen Mazedonien in Berlin soll der NBA-Champion dabei sein.

Das Spiel in der Münchner Olympiahalle war bereits über eine Stunde vorüber, da schrieb Dirk Nowitzki auf dem Parkett immer noch fleißig Autogramme. Geduldig und gut gelaunt präsentierte sich der NBA-Champion seinen Fans, die sich zuvor noch große Sorgen um Deutschlands Basketball-Superstar gemacht hatten. Mit einer Bandage am rechten Knie war der 33-Jährige aufgelaufen, wirkte vor allem zu Beginn alles andere als fit. Doch nach dem 70:68-Zittersieg gegen Mazedonien gab Nowitzki Entwarnung. „Es hat anfangs ein bisschen gezwickt, aber das ist nichts Ernstes“, sagte der Würzburger fünf Tage vor dem EM-Auftakt gegen Israel.

„Es war ein muskuläres Problem. Wir werden uns das in Ruhe anschauen“, meinte Bundestrainer Dirk Bauermann, der ebenfalls davon ausgeht, dass sein Aushängeschild nicht ernsthaft verletzt ist. „Sonst hätte er heute ja auch nicht 25 Minuten gespielt“, sagte der Nationalcoach. Er ist davon überzeugt, dass Nowitzki auch bei der Generalprobe gegen Mazedonien am Sonntag (15.00 Uhr/RBB) in Berlin zum Einsatz kommt.

Doch leichte Ungewissheit bleibt, schließlich hatte sich Nowitzki bereits Ende des vergangenen Jahres am rechten Knie verletzt und war danach bei den Dallas Mavericks neun Spiele lang ausgefallen. Gegen EM-Teilnehmer Mazedonien humpelte der Blondschopf in den ersten Minuten mehr, als dass er lief. Das Einwerfen vor der Partie hatte Nowitzki bereits ausgelassen, um sich in der Kabine noch ein bisschen zu stretchen. Aber erst, als er den Tape-Verband nach der Pause abgenommen hatte, wirkte der MVP der NBA-Finalserie befreiter.

„Es ist nichts Schlimmes. Ich freue mich auf Mittwoch“, sagte Nowitzki mit Blick auf den Beginn der Europameisterschaft in Litauen (31. August bis 18. September). „Es war gut, dass wir heute mal ein enges Spiel hatten. Es war interessant zu sehen, wie die Jungs damit umgehen“, sagte der Franke. „Auch bei der EM wird es keine leichten Spiele geben. Da wird jedes Spiel ein harter Kampf.“

Im vorletzten Test vor der EM zeigte das deutsche Team, dass es mit Stresssituationen umgehen kann. Vor allem die zweite Garde hielt die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes im Spiel. „Das haben die Jungs klasse gemacht“, lobte Bauermann. Angeführt von Routinier Sven Schultze verkürzte die Ersatz-Fünf gegen Ende des dritten Viertels den Rückstand und setzte in Person von Heiko Schaffartzik fünf Sekunden vor dem Ende auch den entscheidenden Stich. Mit einem Dreier sorgte der Berliner für das 70:68 und brachte die Halle damit zum Kochen.

Bei aller Euphorie über den dritten Sieg in Serie war aber auch Bauermann nicht verborgen geblieben, dass seine Spieler müde wirkten. „Wir hatten ein heftiges Programm mit fünf Spielen in acht Tagen und langen Reisen. Wir müssen sehen, dass wir die Jungs wieder aus dem roten Bereich bekommen, in dem einige zur Zeit sind“, sagte der Nationalcoach.

Aber auch in Berlin wird kaum Zeit zur Regeneration bleiben, stehen neben dem letzten Test doch auch Empfänge bei Bundeskanzlerin Angela Merkel an diesem Samstag und bei Bundespräsident Christian Wulff am Sonntag an. „Wenn es darauf ankommt, werden wir voll da sein“, versprach Nowitzki trotz der Strapazen, ehe er wieder zu seinen Fans in die Halle ging.

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