Selbstkritischer Nowitzki: „Wie ein Huhn ohne Kopf“

Zagreb (dpa) - Dirk Nowitzki nahm sich einige Hausaufgaben auf den Weg zu seinem ersten Heim-Auftritt seit vier Jahren mit. Nach der knappen Test-Niederlage in Kroatien bei seinem Comeback im Nationalteam will der Basketball-Superstar für die Revanche in Bremen am Sonntag an der Abstimmung feilen.

Selbstkritischer Nowitzki: „Wie ein Huhn ohne Kopf“
Foto: dpa

„Es war wieder eine Ehre, es hat wieder Spaß gemacht“, kommentierte der NBA-Profi seinen Auftritt beim 72:74 nach Verlängerung am Freitagabend in Zagreb. „Das Team ist neu, aber dafür spielen wir schon gut zusammen. Ich habe die Systeme noch nicht ganz im Kopf, ich bin erst ein paar Tage dabei.“

Vor allem zu Beginn zeigte sich bei seiner insgesamt ordentlichen Rückkehr, dass Nowitzki erst seit Anfang der Woche mit der Auswahl von Bundestrainer Chris Fleming trainiert. Mehrfach fehlte es auch mit NBA-Toptalent Dennis Schröder noch an der Feinjustierung. „Ich schätze wir haben um die 20 Systeme, das hat man im Spiel gesehen“, analysierte Nowitzki, der auf insgesamt elf Punkte und sechs Rebounds kam. „Manchmal bin ich rumgelaufen wie ein Huhn ohne Kopf und wusste nicht ganz, wo es lang geht. Das wird besser werden, wenn ich länger spiele und wenn ich an freien Tagen mir die Systeme anschaue.“

Vor der Partie wurde Nowitzki selbst von den frenetischen kroatischen Fans bejubelt, gegen Ende der regulären Spielzeit und in der Verlängerung blieb er wie abgesprochen auf der Bank. „Ich muss nicht gleich im ersten Spiel 30, 35 Minuten spielen, das wäre völliger Schwachsinn“, erklärte der 37-Jährige.

Insgesamt bleiben Nowitzki & Co. noch sechs Testpartien, um sich für die Europameisterschaft (5. bis 20. September) mit der Heim-Vorrunde in Berlin einzustimmen. „Wir waren minus zehn Punkte weg, aber wir haben danach einen sehr guten Rhythmus gefunden und phasenweise sehr guten Basketball gespielt“, lobte Coach Fleming sein Team.

Mehrfach sprach er intensiv mit seinem früheren Bamberger Weggefährten Anton Gavel. Der gebürtige Slowake durfte dank der Spielgenehmigung durch den Weltverband erstmals mit dem Adler auf der Brust auflaufen. Noch hakte es allerdings vor allem im Angriff bei dem defensivstarken Guard, der sich „absolut nicht“ zufrieden mit seinem Debüt zeigte. Auf die Frage, was besser werden müsse, antwortete der 30-Jährige prägnant: „Alles!“

Auch für Schröder läuft bei der Umstellung vom guard-freundlicheren US-Basketball zum körperbetonteren Spiel in Europa noch nicht alles rund. Mehrfach zeigte der 21-Jährige seine immense Schnelligkeit, wartete jedoch einige Male vergeblich auf Pfiffe der Schiedsrichter und leistete sich neun Ballverluste. „Ich muss schlauer sein und besser auf den Ball aufpassen“, schrieb der Aufbauspieler bei Instagram und versprach: „Aber ich habe von diesem Spiel gelernt und das nächste wird besser sein.“ Die Chance dazu bietet sich schon am Sonntag (15.00 Uhr) beim erneuten Duell mit Kroatien.

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