Starker Schröder zu wenig: Atlanta gerät unter Druck

Washington (dpa) - Nach der bitteren Niederlage in letzter Sekunde musste sich Dennis Schröder auch noch zurechtweisen lassen.

Starker Schröder zu wenig: Atlanta gerät unter Druck
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„Er ist noch jung und erst im zweiten Jahr in der NBA dabei“, sagte Paul Pierce über Deutschlands Basketball-Nationalspieler, nachdem der 37 Jahre alte Routinier durch seinen Wurf mit der Schlusssirene für den 103:101-Sieg der Washington Wizards gegen die Atlanta Hawks gesorgt hatte.

Schröder habe die vergangenen 17 Jahre eben noch nicht miterlebt, kommentierte der seit 1998 in der nordamerikanischen Profiliga aktive Pierce die Aussage Schröders, seine siegbringende Aktion über ihn hinweg sei „glücklich“ gewesen.

Doch ob Glück oder nicht - weil Pierce im rückwärtsfallen traf, liegen Schröder und Co. in der Best-of-seven-Serie der zweiten Playoff-Runde plötzlich mit 1:2 zurück und geraten zunehmend unter Druck. Daran konnte auch der bärenstarke Auftritt von Schröder nichts ändern. Der 21 Jahre alte Aufbauspieler hatte die Hawks nach der Halbzeit zu einem beeindruckenden Comeback geführt, bei dem die Gäste einen 21-Punkte-Rückstand aufholten - ehe Pierce alles zunichtemachte. „Dafür musst du ihm schon Respekt zollen“, gab später auch Schröder zu.

Nachdem der junge Point Guard in den ersten beiden Vierteln nur etwas mehr als fünf Minuten zum Einsatz gekommen war, schickte Atlantas Coach Mike Budenholzer den ehemaligen Braunschweiger nach der Pause in scheinbar aussichtsloser Situation zusammen mit den anderen Reservisten aufs Feld. Schröder übernahm sofort das Kommando und avancierte zusammen mit Jeff Teague mit 18 Punkten zum besten Werfer bei der Nummer eins der Eastern Conference. Zudem legte er noch fünf Assists auf und leistete sich in 19:30 Minuten keinen Ballverlust.

„Wir haben als Team dagegen gehalten und unsere Reservisten haben richtig gut gespielt“, meinte Schröder nach der Partie. Glücklich war er nach seiner bislang stärksten Playoff-Leistung dennoch nicht. Schließlich behaupteten sich die Wizards auch ohne ihren Topstar John Wall und haben am Montag (Ortszeit) erneut Heimrecht. „Wir müssen jetzt unseren Fokus wiederfinden und zurückschlagen“, forderte Atlantas Center Al Horford.

Wie für die Hawks gab es auch für die Golden State Warriors einen unerwarteten Rückschlag. Das beste Team der Liga verlor bei den Houston Rockets mit 89:99 und liegt wie Atlanta mit 1:2 zurück. Damit führen erstmals seit 1984 nach drei Partien in allen vier Viertelfinalserien die vermeintlichen Außenseiter. „Jetzt kommt die Phase der Wahrheit für uns“, kommentierte Golden States Trainer Steve Kerr - und sprach damit auch für Schröder und die Hawks.

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