Nowitzki jubelt und warnt: „Nicht ausruhen“

Dallas (dpa) - Dirk Nowitzki hob mahnend den Zeigefinger, anstatt ausgelassen zu feiern. Um ihn herum tobten nach dem dritten Dallas-Erfolg gegen die Los Angeles Lakers die begeisterten Mavericks-Anhänger, doch Deutschlands Basketball-Superstar blieb vorsichtig.

„Wir sind nicht gut genug, um uns zurückzulehnen oder den Fuß vom Gaspedal zu nehmen“, sagte der 32-Jährige nach dem 98:92 gegen den Titelverteidiger, durch den die Texaner in der „best of seven“-Serie mit 3:0 in Führung gingen.

Bereits am Sonntag können die „Mavs“ in eigener Halle die Playoff-Sensation perfekt machen und den Meister der vergangenen beiden Jahre in die Sommerpause schicken. Noch nie ist es einem Team in der Geschichte der nordamerikanischen Profiliga gelungen, die Serie nach drei Auftaktniederlagen noch zu gewinnen. Für alle 98 Clubs war Endstation.

Doch Nowitzki hat mit Dallas schon so viele unmöglich scheinenden Enttäuschungen erlebt, dass er selbst im vor Begeisterung überschäumenden American Airlines Center skeptisch blieb. „Ich habe in dieser Liga schon so viel gesehen, deshalb möchte ich nicht der Erste sein“, sagte der Würzburger.

Der Gang aus der Halle wurde für Nowitzki dann aber doch zum Triumphmarsch. Der Blondschopf ballte die Faust und klatschte Hunderte von Fan-Händen ab, ehe er im Bauch der Arena verschwand. Zuvor hatte er seinen bislang starken Playoff-Leistungen eine weitere Galavorstellung hinzugefügt. Mit 32 Punkten und neun Rebounds war er erneut der Garant für den Erfolg gegen den taumelnden Champion, bei dem Superstar Kobe Bryant auf für ihn mickrige 17 Zähler kam.

Kaum war die Schlusssirene im Ohren betäubenden Jubel der komplett in blau gekleideten 21 156 Dallas-Fans untergegangen, schlich Bryant wie ein geschlagener Ritter aus der Halle. „Dirk Nowitzki hat am Freitag unter Beweis gestellt, dass er der bessere Superstar in dieser Serie ist“, kommentierte die „Dallas Morning News“.

Neben Nowitzki sorgten im dritten Spiel zwei weitere Faktoren dafür, dass der Vizemeister von 2006 nur noch einen Sieg vom Einzug ins Finale der Western Conference entfernt ist. Zum einen verfügt Dallas über das breiter aufgestellte Team. Jason Terry (23 Punkte) und Peja Stojakovic (15) kamen von der Bank und hatten großen Anteil am Triumph. Die Lakers konnten hingegen nur Shannon Brown (10) nachlegen - zu wenig, gegen die konstant aufspielenden Mavericks.

Zum anderen ließen sich Nowitzki und Co. auch von Rückständen nicht aus der Ruhe bringen. Zur Pause führten die Lakers mit 51:47, im Schlussviertel waren sie schon auf bis zu acht Zähler (81:73) davongezogen. „Es ist toll, dass wir nicht panisch reagiert haben“, sagte Nowitzki. Der Kapitän selbst führte die „Mavs“ wieder heran, am Ende behielten zudem Terry und Jason Kidd an der Freiwurflinie die Nerven. „Sie hatten den Sieg verdient und wir nicht“, kommentierte Lakers-Coach Phil Jackson die dritte Schmach nacheinander.

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