Kobes kaputter Körper - Bryant erneut verletzt

Los Angeles (dpa) - Basketball-Superstar Kobe Bryant steht wieder einmal vor einer ungewissen Zukunft. Der 36-Jährige hat sich bei der jüngsten Niederlage der Los Angeles Lakers die Rotatoren-Manschette in der rechten Schulter gerissen und fällt damit erneut wochenlang aus.

Kobes kaputter Körper - Bryant erneut verletzt
Foto: dpa

„Nicht schon wieder“, war umgehend auf NBA.com zu lesen, als die Diagnose öffentlich wurde. Die Branche sorgt sich um Bryant, der zwar nicht mehr seine besten Leistungen abruft, aber immer noch zu den schillerndsten Figuren der nordamerikanischen Basketball-Profiliga gehört. Der TV-Sender FoxSports zeigte online bereits „Bryants zehn denkwürdigste Momente“. Von einem Karriere-Ende geht zwar niemand aus, doch sollte es ein kompletter Riss sein, ist die Saison für Bryant beendet.

Er hatte sich die Verletzung bei einer für ihn routinemäßigen Aktion zugezogen, einem Dunking im dritten Viertel. „Beim Hochsteigen zum Korb habe ich mich gut gefühlt, als ich runtergekommen bin dann nicht mehr“, sagte Bryant, der einräumte, dass ihn die Schulter schon „einige Zeit genervt“ habe.

Er fühle sich gut, hatte der Ausnahmebasketballer nach der Partie noch gesagt. „Wir machen da ein großes Ding draus, aber die Realität ist, dass ich in 30 Minuten einige phänomenale Sachen gemacht habe. Mein Körper ist noch nicht so total kaputt“, meinte er lässig. Eine Magnet-Resonanz-Tomografie (MRT) in San Antonio zeigte jedoch ein anderes Ergebnis. Für eingehende Untersuchungen wurde er sofort zurück nach L.A. geflogen. Erst anschließend könne man sagen, wie lange Bryant fehlen werde, hieß es von Vereinsseite.

Die Verletzung ist bereits Bryants dritte seit April 2013. Aufgrund eines Achillessehnen-Risses sowie eines gebrochenen Schienbeinkopfes konnte er in den anderthalb Jahren bis zum Start dieser Saison nur sechs Partien bestreiten. Umso mehr wollte er es noch einmal allen zeigen.

Vom Kopf her mag die „Black Mamba“ auch in ihrer 19. Saison noch so giftig sein, wie in ihren besten Tagen. Aber der Körper schafft es längst nicht mehr, den harten NBA-Spielplan zu verkraften. Auch deshalb hatte Bryant nur die Hälfte der vergangenen 16 Partien bestritten. Immer öfter wurde er geschont.

Das wichtigste Ziel dieser Saison hat er dennoch erreicht. Anfang Dezember zog Bryant in der ewigen NBA-Scorerliste an Michael Jordan vorbei. Ansonsten steckt er mit den einst so glamourösen Lakers in einer steten Abwärtsspirale. Bryant ist der einzig verbliebene Star im Kader - und mit einem Gehalt von 23,5 Millionen Dollar auch der Teuerste. In der gesamten Liga verdient niemand mehr als er.

Kommende Saison stehen ihm sogar 25 Millionen Dollar zu. Nur Bryant selbst glaubt fest daran, dass er diese Summe tatsächlich noch wert ist. Die Fans lieben ihn dennoch. Bei der Wahl zum Allstar Game bekam er unter den fünf Startern der Western Conference die zweitmeisten Stimmen (1,15 Millionen). Es scheint aber unrealistisch, dass Bryant Mitte Februar beim Show-Spektakel in New York tatsächlich spielt. Doch das kennt er bereits. Im Vorjahr wurde Bryant ebenfalls zum Allstar gewählt, konnte aber nur zuschauen - wegen einer Verletzung.

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