Entsetzen über Beinbruch von NBA-Star George

Las Vegas (dpa) - Die schlimme Beinverletzung von NBA-Star Paul George hat den US-Basketball schockiert und eine Debatte über Abstellungen für das Nationalteam neu entfacht.

Entsetzen über Beinbruch von NBA-Star George
Foto: dpa

Der Flügelspieler der Indiana Pacers prallte in einer internen Trainingspartie der amerikanischen Mannschaft in Las Vegas mit dem rechten Fuß gegen die untere Korbhalterung und zog sich einen offenen Bruch des Schien- und Wadenbeins zu. Er fällt für die WM in Spanien aus und fehlt womöglich in der kompletten kommenden NBA-Saison. „Es ist eine schwierige Situation für uns alle, die gesamte Organisation, die Trainer, die Spieler. Sehr, sehr emotional“, sagte Verbandschef Jerry Colangelo.

Seine Teamkameraden reagierten geschockt auf die Verletzung, hielten sich Handtücher vor ihre Gesichter, die Partie wurde abgebrochen. „Habe gerade die fürchterliche Nachricht über Paul George gesehen. So ein großartiger junger Spieler. Hoffe, ihn bald wieder auf dem Feld zu sehen....“, twitterte der deutsche Superstar Dirk Nowitzki. George wurde noch in der Nacht zu Samstag operiert, zumindest wurden dabei keine weiteren Verletzungen an Knöchel und Knie festgestellt.

Sein Club, für den George nächste Saison 15,8 Millionen US-Dollar verdient, kündigte an, trotz des langen Ausfalls das Nationalteam weiter zu unterstützen. „Wir glauben an die Ziele der NBA, unser Spiel, unsere Teams und unsere Spieler weltweit zu präsentieren“, sagte Pacers-Präsident Larry Bird. „Das ist eine extrem unglückliche Verletzung, die so jederzeit überall hätte passieren können.“

Mark Cuban, streitbarer Club-Boss der Dallas Mavericks von Nowitzki, nutzte den Vorfall jedoch, seine Kritik am Weltverband und vor allem dem Internationalen Olympischen Komitee zu erneuern. „Das IOC fährt Milliarden von Dollar ein. Sie lassen (TV-Mafia-Boss) Tony Soprano wie einen Heiligen aussehen“, ereiferte er sich, obwohl das IOC nicht für die WM verantwortlich ist. „Der größte Trick, den das IOC jemals vollführt hat, war die Welt davon zu überzeugen, dass es bei Olympia um Patriotismus und Nationalstolz anstelle von Geld geht.“

Cuban stehe unter den NBA-Vereinseigentümern mit seiner Meinung keinesfalls alleine da, berichtete die Internetseite espn.com. Die weiteren Kritiker würden dies aber bislang nicht in der Öffentlichkeit äußern. „Ende der goldenen Ära für US Basketball?“, fragte „Yahoo!Sports“ deshalb. „Das könnte das Spiel für den internationalen Basketball verändern“, sagte ein ungenannter General Manager. Zuletzt hatte der NBA-Champion San Antonio Spurs seinem argentinischen Routinier Manu Ginobili die WM-Teilnahme verboten.

Das US-Team wollte eigentlich das vorläufige 20-Mann-Aufgebot für die WM, für das George fest eingeplant war, am Wochenende reduzieren. „Alles ist derzeit in Wartestellung“, sagte Coach Mike Krzyzewski jedoch. „Es wäre unangemessen, über irgendetwas anderes zu sprechen, wenn es so eine Verletzung gibt.“ Der 24 Jahre alte George reagierte via Twitter zuversichtlich auf die Genesungswünsche zahlreicher NBA-Kollegen: „Danke allen für die Liebe und die Unterstützung.. Ich werde okay sein und stärker als jemals zurückkommen!!!“

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