Basketballer gewinnen zum dritten Mal Supercup

Bamberg (dpa) - Dank eines Zittertreffers in letzter Sekunde haben Deutschlands Basketballer zum dritten Mal den Supercup gewonnen und starten voller Selbstvertrauen in die EM-Qualifikation.

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Angeführt vom neuen Regisseur Dennis Schröder bezwang das Team von Bundestrainer Emir Mutapcic in Bamberg den Favoriten Russland mit 84:75 (42:30). Der Gastgeber brauchte einen Sieg mit mindestens acht Punkten Unterschied, Lucca Staiger glückte 0,4 Sekunden vor Schluss der entscheidende Korberfolg.

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Stolz reckte Heiko Schaffartzik die silberne Trophäe in die Höhe. „Bei uns sind am Ende etwas die Kräfte ausgegangen und ein bisschen die Konzentration, deswegen ist es umso schöner, dass wir dann am Ende das Spiel gewinnen konnten“, sagte der Kapitän.

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Nach dem 84:91 gegen Israel am Vortag zeigte sich die Mutapcic-Auswahl vor allem defensiv stark verbessert, im Angriff ragte Robin Benzing mit 18 Punkten heraus. „Es wichtig, dass wir mit einem guten Bauchgefühl nach Hause gehen, weil wir dieses Turnier gewonnen haben“, sagte der deutsche Coach. Beim Weltranglisten-Sechsten Russlan war NBA-Center Timofej Mozgow mit 26 Zählern bester Werfer.

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Wie schon gegen Israel startete Schröder anstelle von Schaffartzik. Zwar verfehlte der 20 Jahre alte Spielmacher der Atlanta Hawks seine ersten sechs Wurfversuche und erzielt nur vier Punkte. Er lenkte den Angriff aber erneut mit viel Übersicht und Geduld und kam auf sechs Assists. „Er ist ein großes Talent und sehr wichtig für die Mannschaft. Aber er braucht noch Zeit, er ist jung, er braucht Kraft, aber wir trainieren das“, analysierte Mutapcic.

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Mit ähnlich couragierten Auftritten darf sich die Mutapcic-Auswahl in den anstehenden Duellen mit Polen, Österreich und Luxemburg große Hoffnungen auf das EM-Ticket machen. Noch bleiben eine Woche vor dem ersten Pflichtspiel des Sommers aber mehrere Baustellen: Auch zum Abschluss des Supercups saß Center Tibor Pleiß nur in Trainingsklamotten hinter der deutschen Bank. Ob der 24-Jährige an der EM-Qualifikation teilnehmen kann, hängt davon ab, ob sein avisierter Wechsel zum FC Barcelona rechtzeitig perfekt gemacht wird. „Ich hoffe, dass bis Dienstag alles okay ist. Sonst ist es ein Problem für uns“, betonte Mutapcic.

Für die ersten Höhepunkte der intensiven Partie gegen Russland sorgte Maximilian Kleber (22) mit zwei Dunks, so dass trotz eines 2:8-Rückstands der Kontakt nicht verloren ging. „Wenn ich sehe, wie viele junge Spieler bei uns auf dem Feld stehen, habe ich vor der Zukunft wirklich keine Angst“, analysierte Verbandschef Ingo Weiss, der das Spiel in der ersten Reihe neben Alfons Hörmann, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, verfolgte.

Vor allem die Leistung in der Verteidigung machte Mut für die anstehenden Aufgaben. Über das komplette Feld attackierte das deutsche Team, entnervte den Favoriten komplett und überzeugte mit deutlich mehr Einsatz als am Vortag. Mehr als fünf Minuten blieb Russland ohne Korberfolg. Stattdessen wirbelte nur der Gastgeber, nutzte die Ballverluste des Gegners und zog durch klug ausgespielte Schnellangriffe kurz vor der Pause bis auf 40:24 und 16 Punkte Vorsprung davon.

„Wir zeigen immer wieder sehr gute Ansätze, wir sind noch nicht in der Lage, dass über 40 Minuten hinzukriegen“, hatte Schaffartzik vor der Partie bemängelt. Doch auch in der zweiten Halbzeit hielt die deutsche Mannschaft die Konzentration hoch - ein feines Anspiel von Schröder nutzte Center Maik Zirbes per Dunk zum 48:30. Die ersatzgeschwächten Russen gaben sich bei erneut großer Schwüle jedoch nicht geschlagen und kamen noch einmal auf sieben Punkte heran. Doch Staiger ließ die Heim-Fans am Ende jubeln.

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