Auf Magath reagieren Schalker Profis genervt

Nach dem 1:2 gegen Leverkusen endet die Saison für die Knappen im Nichts. Der Neue soll alles besser machen.

Gelsenkirchen. Heiko Westermann verzog das Gesicht, als er wieder darauf angesprochen wurde. "Das nervt. Ich weiß nicht wie und mit wem es weitergeht", sagte der Innenverteidiger, als das 1:2 des FC Schalke 04 gegen Bayer Leverkusen seit mehr als einer Stunde feststand. So ein Thema gehe zwar nie ganz an einer Mannschaft vorbei, aber die Stimmung habe es nicht beeinflusst, betonte Westermann.

Die Diskussionen in Gelsenkirchen drehen sich, offenbar zum Leidwesen der Spieler, seit Ende der vergangenen Woche ausschließlich um Felix Magath. Dass der 55-jährige nach Gelsenkirchen kommen wird, scheint unstrittig. Auch deshalb, weil Magaths Vertrag bei den Niedersachsen anders als bisher angenommen nicht Mitte 2010, sondern bereits in diesem Sommer ausläuft und der Klub ihn nicht aus seinem Kontrakt heraus kaufen muss.

Eine einseitige Option auf Verlängerung hat Magath in Wolfsburg verstreichen lassen. Und spätestens nach der Niederlage gegen Bayer, für die Patrick Helmes (9.) und Renato Augusto (26.) sorgten, besteht bei den Westfalen Planungssicherheit. Kevin Kuranyi gelang kurz vor Spielende lediglich noch der Anschlusstreffer.

Auch die letzte Option auf einen einigermaßen erfolgreichen Ausgang der Saison dürfte mit dieser Schalker Niederlage weggebrochen sein. Trotz der zuvor vier Siege in Folge mit zuvor kaum gekannter Euphorie unter den Interimstrainern Mike Büskens, Youri Mulder und Oliver Reck ist das Erreichen der "Europa League" nur noch theoretisch möglich.

Alles geht in der laufenden Debatte um Felix Magath unter. "Wir werden unsere Entscheidungen treffen und sie am 23. Mai bekanntgeben", sagt Geschäftsführer Peter Peters unaufhörlich.

Die Auswirkungen des Schalker Desasters wird Magath zu tragen haben. Statt wie zuletzt 55 Millionen dürften ihm nur noch 35 Millionen Euro zur dringend notwendigen Runderneuerung der Mannschaft zur Verfügung stehen. Es geht für den kommenden Trainer der Schalker darum, den Sturz in das Mittelmaß zu verhindern.

In Leverkusen haben sie diesen bereits hinter sich. Deshalb wirkte Rudi Völler trotz des Sieges ziemlich enttäuscht. "Das Potenzial dieser Mannschaft ist enorm. Deshalb ist es frustrierend, dass wir in der Meisterschaft so weit abgeschlagen sind", urteilte Bayer Leverkusens Sportdirektor. Für die Werkself geht es einzig noch darum, die Spannung bis zum Pokalfinale in Berlin aufrecht zu erhalten. Was danach kommt? Völler: "Außer vor den Bayern brauchen wir uns vor keinem in der Liga zu verstecken." Das würden die Schalker von sich auch ganz gerne sagen.

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