Athleten sind Hängepartie leid : Japan bereit zur Olympia-Verschiebung
okio/Berlin Nach dem IOC ist nun auch Olympia-Gastgeber Japan bereit die Sommerspiele in Tokio wegen der Coronavirus-Pandemie zu verlegen. Der Fackellauf soll dennoch am Donnerstag beginnen. Athleten wollen aber keine weitere wochenlange Hängepartie.
Der weltweite Aufschrei gegen eine planmäßige Ausrichtung der Olympischen Spiele in Tokio hat jetzt auch in Japan Gehör gefunden. „Wir sind nicht so blöd, die Olympischen Spiele wie geplant auszutragen“, sagte Yoshiro Mori, der Präsident des Organisationskomitees von Tokio, am Montag auf einer Pressekonferenz. Auch Premierminister Shinzo Abe spricht angesichts der Ausmaße der Coronavirus-Pandemie von einer Verschiebung.
„Es ist schwierig, Spiele unter diesen Umständen abzuhalten, wir müssen über eine Verschiebung entscheiden, wobei die Gesundheit der Athleten oberste Priorität hat“, sagte Abe. Die endgültige Entscheidung aber liege beim Internationale Olympische Komitee, das sich dafür eine Frist von vier Wochen gesetzt hat. Der Gastgeber signalisierte die Bereitschaft, vom Tokio-Termin abzurücken, nicht aber vom Fackellauf: Der soll Donnerstag in Fukushima beginnen.
Viele Athleten drängen auf eine schnellere Entscheidung und ein Ende der Hängepartie, wie Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler. Vier Wochen seien „ein sehr, sehr langer Zeitraum“, sagte der Jenaer im Morgenmagazin von ARD und ZDF. „Wir arbeiten aktuell daran, dass noch schnellere, noch präzisere Entscheidungen getroffen werden“, sagte der Athletenvertreter im Leichtathletik-Weltverband. World Athletics ist bereit, die für 2021 nach Eugene/USA vergebene WM im Falle der Verlegung der Tokio-Spiele ins nächste Jahr zu verschieben.