28 deutsche Beckenschwimmer bei WM

Berlin (dpa) - Der Weltjahresbeste Steffen Deibler und Weltrekordlerin Britta Steffen führen 28 deutsche Beckenschwimmer zur WM nach Barcelona.

Wie erwartet ist die 29-jährige Steffen dabei, obwohl sie bei den deutschen Meisterschaften am Wochenende in Berlin erkrankt ihre Teilnahme an der WM-Qualifikation abgebrochen hatte. In dem am Montag vom Deutschen Schwimm-Verband (DSV) veröffentlichten Aufgebot stehen 16 Männer und 12 Frauen.

„Das Team ist eine gesunde Mischung aus Jung und Alt“, sagte Leistungssportdirektor Lutz Buschkow. Der neue Chefbundestrainer Henning Lambertz hatte nach dem medaillenlosen Olympia-Debakel der Beckenschwimmer die Erwartungen an die WM in Barcelona vom 19. Juli bis 4. August gedämpft. „Wir können keine 180-Grad-Drehung erwarten“, sagte der ehemalige Trainer des Bundesstützpunktes in Essen. Der 42-Jährige konzentriert sich nun ganz auf seine Tätigkeit als Chefbundestrainer mit einem Vertrag zunächst bis 2016.

In Abwesenheit von Weltrekordler Paul Biedermann, der nach langer Trainingspause wegen Krankheit diese Langbahn-Saison auslässt, ruhen einige Hoffnungen auf Steffen Deibler. Der Olympia-Vierte aus Hamburg hatte am Sonntag mit deutschem Rekord und Weltjahresbestzeit über 100 Meter Schmetterling überzeugt. Rückenschwimmerin Selina Hocke (Berlin) ist mit 16 Jahren jüngste DSV-Teilnehmerin. Die Schülerin hatte die im Vergleich zu den Vorjahren entschärften WM-Normen genutzt. Lambertz wollte im Zuge des notwendigen Neuaufbaus damit auch dem Nachwuchs eine Chance geben.

Marco Koch wurde nominiert, obwohl er im DM-Vorlauf über 200 Meter Brust wegen eines technischen Fehlers disqualifiziert worden war. Der Darmstädter hatte aber ebenso wie Britta Steffen die deutsche WM-Norm bereits vor der nationalen Meisterschaft unterboten.

Kurzbahn-Weltmeisterin Steffen hatte sich am Samstag nach enttäuschender Vorlauf-Zeit über 100 Meter Freistil krankgemeldet. Die Rede war von einem viralen Infekt. Da über diese Distanz nur Steffens Vereinskollegin Daniela Schreiber (Halle/Saale) die WM-Normen sowohl im Vorlauf als auch im Finale unterboten hatte, ist noch ein WM-Platz frei. Die Doppel-Olympiasiegerin von 2008 könnte zudem eine deutsche Freistil-Staffel über 4 x 100 Meter verstärken.

Über die halbe Distanz erfüllten 50-Meter-Meisterin Dorothea Brandt (Essen) und Schreiber die WM-Normen, so dass kein Platz für die Olympia-Vierte Steffen bleibt. Über die endgültige Besetzung der Einzel-Strecken sowie der Staffeln will der DSV erst vor Ort in Barcelona entscheiden.

Der WM-Kader

Frauen (12): Dorothea Brandt, Isabelle Härle, Caroline Ruhnau (alle Essen), Theresa Michalak, Daniela Schreiber, Britta Steffen (alle Halle/Saale), Leonie Antonia Beck (Würzburg 05), Franziska Hentke (Magdeburg), Selina Hocke (Berlin), Sarah Köhler (Frankfurt/Main), Jenny Mensing (Wiesbaden), Alexandra Wenk (München)

Männer (16): Steffen Deibler, Markus Deibler (beide Hamburg), Hendrik Feldwehr, Christian vom Lehn (beide Essen), Yannick Lebherz, Felix Wolf (beide Potsdam), Tim Wallburger (Neukölln-Berlin), Dimitri Colupaev (Mainz), Marco Di Carli (Frankfurt/Main), Christoph Fildebrandt (Wuppertal/Uerdingen/Dormagen), Martin Grodzki (Berlin), Philip Heintz (Mannheim), Marco Koch (Darmstadt), Sören Meißner (Würzburg), Clemens Rapp (Bad Saulgau), Kevin Wedel (Mainz).

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