1. FSV Mainz 05: Warum Trainer Tuchel keine Stars haben will

In Mainz vertraut man auf bewährte Kräfte — auf dem Rasen und an der Seitenlinie.

Mainz. Am Bruchweg arbeitete man in der letzten Spielzeit solide und erfolgreich. Trainer Thomas Tuchel und Manager Christian Heidel konnten wichtige Abgänge wie Lewis Holtby oder André Schürrle ausreichend kompensieren und hielten sich im dritten Jahr in Serie in der Bundesliga. Der Klassenerhalt ist auch in der neuen Saison das Minimalziel.

Als Nicolai Müller am Abend des 10. April nach 37 Minuten das 3:0 gegen den 1. FC Köln erzielte, atmeten Spieler wie Fans auf: Das sollte reichen gegen die Rheinländer, aber auch für den Ligaerhalt. Am Ende hieß es 4:0, und die Mainzer hatten vier Spieltage vor Schluss sieben Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz.

1,3 Millionen haben die Mainzer für neue Spieler investiert. Angreifer Chinedu Ede (1,2) kommt von Union Berlin. Außerdem verstärken Verteidiger Junior Diaz (FC Brügge) und Shawn Parker (eigene Jugend) die Rheinhessen. Die prominentesten Abgänge sind Zoltan Stieber (Greuther Fürth), Fabian Schönheim (Union Berlin), Mohamed Zidan (Abu Dhabi) und Sami Allagui (Hertha BSC Berlin).

Möglichst keiner — wenn es nach Trainer Tuchel geht. Zumindest mag der keinen Star, der sich wie einer benimmt. Mohamed Zidan hat das zu spüren bekommen. Tuchel setzte den Ägypter nach schwachen Leistungen auf die Bank und sich dafür ein, dass der Verein die Option auf Vertragsverlängerung nicht zog. Des Trainers Star ist die Mannschaft.

Nach der Runderneuerung mit zehn Zugängen im Sommer 2011 rechnen die Verantwortlichen damit, dass vor allem Julian Baumgartlinger und Nicolai Müller (beide 24) nach Höhen und Tiefen im ersten Jahr zu wertvollen Stammkräften werden. „Wir haben großes Vertrauen in jene Mannschaft, die wir 2011 zusammengestellt haben“, sagt Manager Heidel. Aufgrund des eingespielten Kaders haben die Rheinhessen einen Vorsprung vor anderen.

Das ruhige Umfeld und die eingespielte Mannschaft sprechen für den sicheren Klassenerhalt. Ein Mittelfeldplatz ist wahrscheinlich.

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