1. FC Köln: Siege sind Schaefers Pflicht

Der neue Cheftrainer ist die Wahl von Wolfgang Overath und zeigt Selbstbewusstsein.

Köln. Frank Schaefer macht ein Gesicht, als hätte er ein Schloss gewonnen. Am Dienstag wird er 47 Jahre alt, mit zehn Jahren kam er zum 1. FC Köln, und jetzt ist er Cheftrainer. Da geht ein Wunschtraum in Erfüllung.

"Ich bin FCer. Und ich bin Kölner", sagt Schäfer und betont seine Worte so intensiv, als wäre es ein Kriterium, das über den Erfolg entscheidet. Mit einer Mannschaft, die auf dem letzten Tabellenplatz der Bundesliga steht, am Dienstag im Pokal gegen Zweitligist 1860 München spielt und in der Kölner die absolute Ausnahme sind.

Der Kölner Schäfer wird sich mit Slowenen, Kroaten, Brasilianern, Portugiesen, Franzosen, Griechen, Kolumbianern, Rumänen, Kanadiern, Nigerianern und Marokkanern verständigen müssen.

Zur Verstärkung hat sich Schäfer seinen alten Kumpel Dirk Lottner ausersehen, der zwischen 1999 und 2004 161 Spiele für den FC absolvierte und bis Montag Jugendtrainer des Klubs war. Schaefer selbst hat Spieler wie Lukas Podolski, Taner Yalcin, Kevin Pezzoni, Adil Chihi, Stephan Salger und Adam Matuschyk ausgebildet, nennt sich "mutig und entschlossen". Über seine Philosophie als Trainer will er nicht reden, "für mich gibt es im Fußball nicht defensiv oder offensiv, für mich gibt es nur aktiv und passiv. Und wir wollen aktiv sein". Dirk Lottner will ihm dabei "soviel Arbeit abnehmen wie irgend möglich".

Man darf gespannt sein. Präsident Wolfgang Overath wollte Schaefer, und wenn man vom Präsident gewollt wird, sagt man nie Nein. Zwei Stunden haben sie miteinander geredet. Overath hält Schaefer für einen, der beim 1. FC Köln lange Trainer sein kann, "wenn er seine Sache gut macht". Gegen die "Löwen" sollte Schäfer gewinnen, und möglichst auch gegen den Hamburger SV.

"Es geht um den Klub, die Perspektiven Einzelner spielen keine Rolle", sagt Schaefer, der sich vor einer Herausforderung sieht, "die ich gerne meistern will". Mit seinem Vorgänger Zvonimir Soldo "habe ich hervorragend zusammengearbeitet".

Und wenn der neue Trainer Zeit hat, will er Soldo auch einmal anrufen. Aber danach sieht es nicht aus. "Seit ich Cheftrainer bin, arbeite ich rund um die Uhr für die Mannschaft", ist Schaefers erste Bilanz. 56 SMS hat er bekommen nach seiner Berufung, "das finde ich beeindruckend", das hat er noch nie erlebt. "Wir sind unbelastet, wir fangen bei Null an", sagt der neue Cheftrainer.

Manager Michael Meier kam nicht zur Vorstellung des Neuen. Dringende Termine.

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