Olympia-Bürgerbegehren: Noch fehlen 29 000 Unterschriften

München (dpa) - Das Bürgerbegehren eines Münchner Stadtrats hat bisher nicht den gewünschten schnellen Erfolg gebracht: In der Debatte um eine Bewerbung für die Winterspiele 2022 sind die Initiatoren eines entsprechenden Bürgerbegehrens momentan weit von den nötigen 35 000 Stimmen entfernt.

Etwas mehr als einen Monat vor Ablauf der selbst gesetzten Frist seien erst 6000 Unterschriften eingegangen, berichtete Initiator Mario Schmidbauer (CSU), der noch viel Überzeugungsarbeit leisten muss. „Wir haben das Ziel aber weiter vor Augen. Die Bilanz ist zufriendenstellend, wenn man bedenkt, dass wir die ganze Geschichte erst ins Rollen bringen mussten“, sagte der Münchner Stadtrat der Nachrichtenagentur dpa. Eigentlich wollte der Kommunalpolitiker die 35 000 Unterschriften schon bis zum 15. Januar zusammen haben - dafür dürfte die Zeit jetzt äußerst knapp werden.

„Wenn wir die Stimmen bis dahin nicht zusammenbringen sollten, wäre aber auch noch nichts verloren. Den 15. Januar haben wir uns selber als Frist gesetzt, also könnten wir auch danach noch mal Gas geben.“ Zeitliche Vorgaben für das weitere Vorgehen gäbe es von städtischer Seite erst, wenn die Initiatoren die geforderte Unterschriftenzahl zusammenbekommen sollten.

Nach dem gescheiterten Versuch für Olympia 2018 macht der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) diesmal eine breite Zustimmung der Bevölkerung zur Bedingung für eine neuerliche Bewerbung. Schmidbauer betonte, dass sich der Dachverband vor seinem Beschluss ein Zeichen aus der Bevölkerung wünsche - auch dafür will er jetzt sorgen.

Münchens Oberbürgermeister Christian Ude plant für Herbst 2013 zwar ohnehin einen Bürgerentscheid, die Initiative von Schmidbauer und seinen Mitstreitern könnte den SPD-Politiker aber unter Zeitdruck setzen. Ude will die Münchner erst im Herbst 2013 wenige Tage vor dem Bewerbungsschluss befragen - Zeit für eine gründliche Vorbereitung der Bewerbung bliebe dann kaum noch. Bis spätestens zum 14. November müssen alle Kandidatenstädte ihre Unterlagen beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) eingereicht haben.

Schmidbauer will sich nicht unterkriegen lassen. Einige Branchenverbände in München würden sein Vorhaben bereits unterstützen, sagte er; am Wochenende sammelte der CSU-Politiker zudem beim Kreistag des Bayerischen Landessportverbandes (BLSV) neuen Mut. So scheiterte ein Antrag, das Bürgerbegehren ausdrücklich nicht zu unterstützen, seinen Angaben zufolge deutlich.

„Das Ergebnis tut gut. Es ist ein deutliches Signal für ein Bürgerbegehren und zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagte Uli Hesse, Münchner Kreisvorsitzender des BLSV und zusammen mit Schmidbauer einer der Mitbegründer der Initiative „München Pro 2022“. Zusammen wollen sie in den kommenden Tagen bei den mehr als 600 Münchner Sportvereinen um Unterschriften werben - insgesamt spreche man über diesen Weg 425 000 Menschen an, berichtete Schmidbauer.

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