Vorsicht, Kostenfalle: In-App-Käufe

Oft nicht umsonst: Extras wie beispielsweise Boni, neue Funktionen oder das Ausblenden der Werbung.

Vorsicht, Kostenfalle: In-App-Käufe
Foto: Andreas Warnecke

Düsseldorf. Es gibt Spiele, die ziehen einen in ihren Bann, entfachen eine unglaubliche Sogwirkung und kosten zunächst nur Geduld und Zeit. Oft sind es Aufbau- und Strategiespiele wie „Clash of Clans“ und Konsorten, bei denen der Fortschritt nur sehr mühsam erfolgt.

Aber es geht auch schneller. Dafür muss man nur bereit sein, mehr oder weniger Zeit zu kaufen. Und weil das alles innerhalb der App stattfindet, heißt das auch „In-App-Kauf“. Meist handelt es sich um eher kleine Beträge, die sich aber bei manchen Spielen summieren können. Beim Strategie- und Aufbauspiel „Clash of Clans“ beispielsweise kann man unglaubliche 12 000 US-Dollar ausgeben, wenn man direkt nach dem Starten des Spiels umgehend alle Extras freischalten möchte.

Einen Zwang, die Extras zu kaufen, gibt es nicht Wer darauf verzichtet, kann das auch über Erfolge im Spiel selbst erreichen. Einen Zwang, die Extras zu kaufen, gibt es also nicht. Aber der Anwender benötigt dafür unzählige Stunden und Tage, die zu Wochen werden. Da erscheint es verlockend, den Fortschritt zu beschleunigen — immer wieder und jedes Mal gegen Geld.

Nun ist „Clash of Clans“ ein extremes Beispiel. Grundsätzlich ist an den In-App-Verkäufen nichts Verwerfliches. Wenn ein Entwickler für sein Spiel wenig oder gar kein Geld verlangt und dafür auf Werbeeinblendungen setzt, ist es sein Recht zu sagen: Gegen eine einmalige Zahlung wird diese Werbung ausgeschaltet. Auch wenn für Erweiterungen einmalig zur Kasse gebeten wird, kann man den Programmierern nichts vorwerfen. Ebenso wenig, wenn überaus ungeduldige Nutzer nicht bereit sind, den Fortschritt zu erspielen, sondern ihn erkaufen wollen.

Problematisch wird es erst dann, wenn die Extras übertrieben teuer sind. Oder wenn das Weiterkommen im Spiel extrem langwierig ist und wenn es darum verlockend ist, immer wieder Geld auszugeben. Noch gefährlicher wird es, wenn Kinder unkontrolliert solche In-App-Käufe tätigen können, ohne sich über die Folgen im Klaren zu sein — weil das Spiel zu viel Spaß macht und sie die Kosten nicht einschätzen können.

Einige Hürden erschweren gerade Kindern den Kaufrausch Mit einigen wenigen Maßnahmen kann man aber einige Hürden davor setzen. Für Apple und seinem AppStore sowie für Android-Smartphones und -Tablets mit dem Google-Play-Store kann man auf Gutscheinkarten setzen statt auf die Kreditkarte. Ist das Guthaben aufgebracht, sind keine weiteren Transaktionen möglich.

Zumindest so lange, bis eine neue Gutscheinkarte gekauft und eingelöst worden ist. Das ist insbesondere dann ratsam, wenn auch Kinder das Smartphone oder Tablet benutzen. Für sie sollte man dann auch gleich einen eigenen Zugang zu den Stores einrichten, um ihre Ausgaben besser im Blick zu haben.

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