Eine Rendite mit Hochspannung

Wer in die Energiewende investiert, kann sehr gute Erträge erzielen. Man muss aber auch immer die Risiken im Blick behalten.

Düsseldorf. Die Energiewende ist in aller Munde. Oft beklagt werden hohe Folgekosten und steigende Strompreise. Es geht aber auch anders: Wind- und Solarparks kosten nicht nur Geld, sie eignen sich auch als Geldanlageobjekte. Anlegern winken ordentliche Erträge bei kalkulierbarem Risiko. Schließlich unterstützt der Staat die Energiewende mit garantierten Vergütungen für die Einspeisung des Ökostroms, zudem werden die Anlagen immer effektiver.

Hoher Beliebtheit erfreuen sich Windfonds. Grund: Windkraftanlagen produzieren vergleichsweise viel Strom und locken mit relativ hoher Einnahmesicherheit. Die Windprognosen sind deutlich zuverlässiger als früher, viele Standorte verfügen inzwischen über eine jahrzehntelange Erfassung ihrer Winddaten.

Risikofrei sind direkte Beteiligungen allerdings nicht. Anleger sollten stets im Blick haben, dass bei einer Projektpleite nicht nur die Erträge ausbleiben, sondern das gesamte Kapital auf dem Spiel steht.

„Bei Direktinvestments kommt es vor allem auf die Expertise des Anbieters an“, betont deshalb Mathias Winkler, zertifizierter Berater für grüne Investments aus München. Interessenten sollten sich daher folgende Fragen stellen und überprüfen: Wie erfahren ist der Anbieter? Kalkuliert er seine /ojekte vorsichtig und kostengünstig? Wie realistisch ist der angesetzte Verkaufspreis am Vertragsende? Gab es bereits Probleme mit diesem Anbieter?

Tipp: Informationen und objektive Bewertungen zu aktuellen Beteiligungsangeboten finden Anleger auf der Internetseite eco-reporter.de

Neu für Anleger ist die Beteiligung an Stromtrassen. Wer in der Nähe von neu zu bauenden Starkstromleitungen wohnt, kann sich an deren Ausbau finanziell beteiligen. Als erstes Projekt dieser Art startete mittlerweile der Netzbetreiber Tennet in Schleswig-Holstein mit dem Vertrieb einer sogenannten Bürgeranleihe. Wer innerhalb eines Fünf-Kilometer-Korridors entlang der 150 Kilometer langen Stromtrasse wohnt, der kann das Papier bevorzugt zeichnen. Beteiligungen zwischen 1000 und 10 000 Euro sind möglich. Tennet verspricht bis zu fünf Prozent Rendite.

Der bisherige Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) unterstützt das Projekt: „Mit der Bürgeranleihe können zum ersten Mal auch diejenigen von der Energiewende profitieren, die bislang keine Möglichkeit dazu hatten.“ Und wie sicher ist das? Da hinter der Tennet GmbH der niederländische Staat steht, schätzt die NordDeutsche Landesbank die Anleihe als ausfallsicher ein.

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