Das hilft gegen Erkältung

Im Winter niesen mehr Menschen. Saunagänge und Händewaschen beugen Schnupfen vor.

Düsseldorf. Es ist nass. Es ist kalt. Es ist dunkel. Und mehr Menschen als sonst niesen. Aber warum ist das so? Schnupfenviren gibt es auch im Sommer. Warum können sie den Menschen im Winter so viel leichter infizieren? Die Hauptgründe liegen zunächst im Verhalten des Menschen.

Dazu muss man wissen: Für Schnupfenviren (die so genannten Rhinoviren) gibt es nur einen Eingang in den menschlichen Körper: die Nasenschleimhaut. Aber die ist normalerweise optimal geschützt — nur im Winter nicht. Wenn es nämlich draußen kalt ist, dann leiden wir nicht nur unter kalten Füßen — auch die Schleimhaut der Nase wird schlechter durchblutet und damit durchlässiger für die Viren.

Sie können die Barriere leichter durchdringen und den Menschen infizieren. Daher kommt übrigens auch der andere Name für den Schnupfen: Erkältung. Sie hat tatsächlich mit Kälte zu tun — aber eben nur indirekt.

Die andere Ursache ist die Trockenheit: Menschen neigen dazu, sich im Winter in überheizten und damit sehr trockenen Räumen aufzuhalten. Und diese Trockenheit schwächt wiederum die Nasenschleimhaut: sie wird durchlässiger. Die Viren kommen durch.

Hinzu kommt im Winter: Wir halten uns selten draußen aber häufiger drinnen in geschlossenen Räumen auf. Drinnen aber sind viele andere Menschen — auch viele, die schon infiziert sind. Das sind nicht nur die, die niesen. Bei vielen ist die Krankheit nur noch nicht ausgebrochen.

Die Inkubationszeit, die Zeit zwischen Infektion und Ausbruch des Schnupfens, kann zwei aber auch acht Tage dauern. Und Andere können infiziert sein, ganz ohne dass die Krankheit überhaupt ausbricht.

Wenn ein Mensch aber niest, dann verteilt er winzig kleine, mit Viren bepackte Tröpfchen überall im Raum. Diese Tröpfchen sollen eine Geschwindigkeit von bis zu 150 Kilometern pro Stunde erreichen — Ausweichen ist zwecklos.

Aber man muss Jemandem nicht ins Gesicht niesen — die Schnupfenviren können auf sehr vielen Oberflächen sehr lange warten: etwa auf Türklinken, Aufzugknöpfen oder auf den Fingerspitzen. Entsprechend werden die Viren dann auch übertragen, etwa beim Händeschütteln.

Küssen scheint interessanterweise ungefährlich zu sein. Es wäre sinnvoll, sich im Winter nach Art der Franzosen zu begrüßen: mit einem Kuss auf die Wange.

Von der Hand finden die Viren ihren Weg zur Nasenschleimhaut dann fast zwangsläufig: Man fasst sich unbewusst ständig an die Nase.

Selbst wenn man darauf achtet, ist es nicht zu verhindern. Händewaschen wäre die einzige Möglichkeit, die Viren abzuwehren.

Wenn die Viren nun ihren Weg über die Nasenschleimhaut in den Körper gefunden haben, hängt es vom Immunsystem ab, ob ein Schnupfen oder ein grippaler Infekt ausbricht. Ein starkes Immunsystem kann die Viren oft abwehren.

Aber das Immunsystem kann geschwächt sein — etwa durch Alkohol oder Nikotin (und gerade jetzt wird die Kälte gerne durch größere Mengen von Glühwein oder auch Zigaretten „bekämpft“).

Schlafmangel ist ein weiterer Faktor. Es kann bei Schlafstörungen übrigens hilfreich sein, häufiger nach draußen zu gehen: Egal ob die Sonne scheint oder nicht — das natürliche Licht hebt nicht nur die Stimmung, es ist auch gesund. Der letzte Tipp für den Winter: Sauna. Wer regelmäßig sauniert, stärkt nachgewiesenermaßen das Immunsystem. Saunierer erkranken sehr selten an Schnupfen oder Grippe.

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