Bundestagswahl 2017 Wahlrechtsexperte: Union und SPD droht massiver Mandatsverlust

Der höchstwahrscheinliche Einzug von AfD und FDP in den nächsten Bundestag bringt für CDU/CSU und SPD den Verlust etlicher Mandate mit sich.

 Im neuen Bundestag werden mit großer Wahrscheinlichkeit mehr Parteien sein - das kostet Mandate. (Symbolbild)

Im neuen Bundestag werden mit großer Wahrscheinlichkeit mehr Parteien sein - das kostet Mandate. (Symbolbild)

Foto: dpa

Berlin. Union und SPD müssen bei dem wahrscheinlichen Einzug von AfD und FDP in den Bundestag mit dem Verlust etlicher Mandate rechnen. „Die Union könnte bis zu 50 Mandate verlieren, wenn sie nur drei Prozentpunkte schlechter abschneidet als bei der vergangenen Wahl“, sagte der Wahlrechtsexperte Christian Brugger von der Plattform mandatsrechner.de der „Welt am Sonntag“.

Die Union hatte vor vier Jahren 41,5 Prozent erreicht und liegt in den Umfragen derzeit bei 38 bis 40 Prozent. Die SPD könnte bei gut drei Punkten weniger demnach um die 40 Sitze verlieren. Sie kam 2013 auf 25,7 Prozent und lieget derzeit bei 22 bis 24 Prozent.

CDU und CSU müssten zudem damit rechnen, „dass sie viele Wahlkreise direkt gewinnen und ihre Landeslisten deshalb kaum oder gar nicht ziehen“, erklärte Brugger. So könne es zu einem Szenario kommen, bei dem die CSU nur direkt gewählte Abgeordnete nach Berlin entsenden kann.

„Das wäre dramatisch für (den CSU-Spitzenkandidaten) Joachim Herrmann, der auf Listenplatz 1 kandidiert, nicht aber in einem Wahlkreis. In der CDU werden voraussichtlich nur in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hamburg, Berlin und Bremen Listenkandidaten in den Bundestag einziehen.“ (dpa)

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