Bundestagswahl 2017 Sonntagsfrage: AfD drittstärkste Kraft im Bundestag

Wer wird bei der Bundestagswahl am 24. September drittstärkste Kraft? Im Rennen: FDP, Grüne, Linke - und die AfD. Letztere hat bei einer aktuellen Umfrage für die "Bild" am Dienstag mit 10 Prozent die Führung übernommen.

 Die Spitzenkandidaten der AfD im Bundestagswahlkampf: Der Vizevorsitzende Alexander Gauland und Vorstandsmitglied Alice Weidel.

Die Spitzenkandidaten der AfD im Bundestagswahlkampf: Der Vizevorsitzende Alexander Gauland und Vorstandsmitglied Alice Weidel.

Foto: dpa

Freiburg. Während in den Sonntagsfragen die CDU seit längerem unangefochten an der Spitze liegt - über 35 Prozent - die SPD mit deutlichem Abstand dahinter - irgendwie wollen nicht mal mehr die 30 Prozent geknackt werden - ist der Kampf um Platz drei entbrannt. Wer wird bei der Bundestagswahl am 24. September drittstärkste Kraft? Im Rennen: FDP, Grüne, Linke - und die AfD. Letztere hat bei einer aktuellen Umfrage für die "Bild" am Dienstag mit 10 Prozent die Führung übernommen.

Der Freiburger Oberbürgermeister Dieter Salomon (Grüne) hat nun seine Partei vor der Bundestagswahl zur Geschlossenheit aufgerufen. „In der Summe macht eine Partei, die in verschiedene Richtungen winkt, keinen geschlossenen Eindruck beim Wähler. Das ist ein Problem im Wahlkampf“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Die schlechten Umfragewerte der Grünen könnten überwunden werden, wenn sich die Partei als Einheit präsentiere. Öffentlich ausgetragene Richtungskämpfe dagegen schadeten ihr. „Der deutsche Wähler will keinen Streit innerhalb der Parteien. Es braucht daher ein geschlossenes Bild nach außen“, sagte Salomon.

„Der entscheidende Punkt ist, dass die Grünen seit Jahren zu viele unterschiedliche Signale senden“, sagte Salomon weiter: „Die einen wollen immer noch eine linke Bewegungspartei sein. Ihnen wirft man vor, dass sie immer noch nicht kapiert haben, wie Politik wirklich funktioniert. Die anderen sind Regierungspartei, denen man wiederum vorwirft, sie seien zu lasch und gingen zu viele Kompromisse ein.“ Beides stimme so nicht. Es trübe aber das Bild in der Öffentlichkeit. Dennoch sehe er Chancen, dass die Grünen bei der Wahl vor der Linken, der FDP und AfD auf Platz drei landen: „Und in den letzten Wochen vor der Wahl kann man noch viel bewegen.“

Die Umfrage des INSA-Insituts vom Dienstag sieht das freilich anders: Bei ihr kommt hinter CDU (37 Prozent) und SPD (25 Prozent) die AfD mit 10 Prozent auf Platz drei, vor FDP und Linken, die jeweils 9 Prozent erreichen, während die Grünen mit 7 Prozent auf Platz sechs liegen.

Salomon gehört dem realpolitischen Flügel der Grünen an. Er ist seit Juli 2002 Oberbürgermeister in Freiburg. Zudem ist er seit Februar 2017 Präsident des Städtetags Baden-Württemberg. (dpa/Red)

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