Bundestagswahl 2017 : Hermann Gröhe: Bürgerversicherung kein Thema mehr
Der CDU-Spitzenkandidat in NRW, Hermann Gröhe, würde nach der Wahl gern Bundesgesundheitsminister bleiben.
Münster. Nur wenige Minister in Angela Merkels (CDU) drittem Regierungskabinett äußern sich so deutlich wie Hermann Gröhe (CDU): „Ich würde es gerne machen, es entscheiden die Wählerinnen und Wähler“, sagte Gröhe zu der Perspektive, nach der Bundestagswahl am 24. September einem vierten Merkel-Kabinett als Bundesgesundheitsminister anzugehören.
Gröhe sprach vor Journalisten in Münster bei einem politischen Abend der Krankenkasse Viactiv, der drittgrößten Betriebskrankenkasse in Deutschland. Sollten sich Gröhes Wünsche erfüllen, bliebe es auch beim bisherigen Modell von gesetzlicher und privater Krankenversicherung. Die von der SPD im Wahlprogramm geforderte Bürgerversicherung (alle zahlen in ein System ein), wäre für Gröhe nach der Wahl kein Thema — unabhängig davon, in welcher Koalition die CDU regiere: „Die Zeit, wo man mit dem Begriff Bürgerversicherung punkten konnte, ist vorbei.“
Die bestehenden Systeme hätten beide gute Chancen, wenn sie ihre Hausaufgaben machten. Die Systemfrage gehöre nicht zu den wichtigsten Anliegen der Menschen, denen es um ganz konkrete Dinge gehe. „Und konkret ist, was Millionen Menschen als Alltag erleben“, so Gröhe.